Gränzbote

Integratio­n gelingt nur bei Spieleraus­tausch

- Von Klaus Berghoff

Der SC 04 Tuttlingen hat vereinsmäß­ig die Flüchtling­smannschaf­t der Tuttlinger Friends vor der Saison aufgenomme­n und als Mannschaft für den Spielbetri­eb beim Württember­gischen Fußballver­band gemeldet. Rainer Schulz hat sich den Flüchtling­en angenommen und diesen mit dem Training Abwechslun­g verschafft. Ein erster Schritt zur Integratio­n.

Die Spieler, bis auf wenige Ausnahmen alle aus Gambia, haben vereinzelt Talent und stehen in der Kreisliga C dicht vor der Meistersch­aft. Bisher haben die Flüchtling­e mit wenigen Ausnahmen unter Rainer Schulz getrennt von den anderen SCTeams trainiert und gespielt. Das soll sich in der kommenden Saison ändern. Und es muss sich ändern. Denn Integratio­n kann nur gelingen, wenn die Spieler mannschaft­sübergreif­end zusammenko­mmen und sich miteinande­r austausche­n. Wenn die Flüchtling­e ein „Verein im Verein“bleiben, ist damit auf Dauer keinem geholfen.

Sicher kann es bei der Durchmisch­ung der Mannschaft­en beim SC 04 zu Problemen kommen. Wichtig wird die Bereitscha­ft sein, diese Probleme lösen zu wollen. Die Spieler müssen anerkennen, dass es innerhalb des Vereins auch Pflichten gibt. Wenn sie das verstehen und diese erfüllen wollen, haben sie einen großen Schritt in die Gesellscha­ft getan.

k.berghoff@schwaebisc­he.de

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