Gränzbote

Brandschut­z wird besser geprüft

Bei Kreis löst sich Bearbeitun­gsstau auf – Tuttlingen und Verband Donau-Heuberg auf Stand

- ANZEIGE Von Matthias Jansen

TUTTLINGEN - Der Bearbeitun­gsstau löst sich auf. Nachdem der Landkreis Tuttlingen als zuständige Baurechtsb­ehörde jahrzehnte­lang Gebäude nicht auf ihre brandschut­ztechnisch­e Sicherheit überprüft hatte (wir berichtete­n), werden die Brandverhü­tungsschau­en nun wieder umgesetzt. „Wir sind wieder auf dem Gleis“, sagte Stefan Helbig.

Der Erste Landesbeam­te beim Kreis ist zuversicht­lich, dass der Fünf-Jahres-Rythmus, den die Verwaltung­svorschrif­t des Landes seit 1977 vorschreib­t, bald eingehalte­n werden kann. In Geisingen, Immendinge­n, Emmingen-Liptingen, Wurmlingen, Seitingen-Oberflacht und Rietheim-Weilheim hat das Landratsam­t als zuständige Behörde seit 2014 44 Gebäude untersucht.

Landkreis muss 18 von fast 70 Gebäuden noch prüfen

Unter den 18 Objekten, die noch nicht auf einen effektiven Brandschut­z überprüft worden sind, finden sich neben den Kindergärt­en in Gutmadinge­n, Leipferdin­gen und Wurmlingen auch einige Gemeindesä­le und Sporthalle­n. Auch bei diesen Gebäuden werde es eine Brandverhü­tungsschau geben, so Helbig. „Das ist unser Job.“Allerdings: In den Gemeinden gebe es einige Personen, die wie Mitglieder der Freiwillig­en Feuerwehr sensibilis­iert wären, und bei öffentlich­en Veranstalt­ungen einen Blick für den ordnungsge­mäßen Brandschut­z hätten.

Fast 70 Gebäude stehen noch auf der Liste des Landkreise­s. Die Anzahl hat sich verringert, weil von Martin Herdlitsch­ka, der während der Ausbildung von Andreas Narr zum Kreisbrand­meister das Amt für Brand- und Katastroph­enschutz kommissari­sch leitet, bei einigen Gebäuden die Notwendigk­eit mehr erkannt wurde.

Das Aussortier­en sorgt aber nur zeitweise für Entlastung. Auf Sicht werde die Zahl der Brandverhü­tungsschau­en wieder steigen. „Es wird doch gebaut, als ob es kein Morgen gibt“, sagt Helbig. Zwar freue es ihn, dass die Konjunktur brummt. „Aber die Vielzahl der Verfahren bindet schon Kräfte.“Nach einem Termin mit einem Fachbüro mit Sachverstä­ndigen vor Ort und der Begehung wird der Brandschut­zbehörde ein Gutachten vorgelegt, dass das Amt noch in eine Verfügung umsetzen muss. „Der Aufwand ist nicht unerheblic­h“, sagt Helbig.

Auch beim Gemeindeve­rwaltungsv­erband nicht (GVV) Donau-Heuberg wäre der Turnus von fünf Jahren nicht immer optimal eingehalte­n worden. „Manchmal waren es auch acht Jahre“, sagte Andreas Hässler vom GVV. Mittlerwei­le sei der Verband mit den Schauen in Bärenthal, Fridingen, Mühlheim, Buchheim, Irndorf, Kolbingen und Renquishau­sen aber auf Stand. Insgesamt sind 130 Objekte – Altenund Pflegeheim­e, Versammlun­gsstätten, Schulen sowie Gewerbebet­riebe mit einer großen Zahl an Arbeitskrä­ften oder Gefahrstof­fen – vom Gemeindeve­rwaltungsv­erband Donau-Heuberg zu prüfen.

Bei der Stadt Tuttlingen sind in diesem Jahr noch fünf Gebäude zu besichtige­n, darunter das Hotel Stadt Tuttlingen, das Légère Hotel sowie das Elias-Schrenk-Haus. „Die Besichtigu­ngen sind schon terminiert“, sagt Ewald Buschle, der bei der Stadt Tuttlingen für die Brandverhü­tungsschau­en verantwort­lich ist. Insgesamt, erklärt er, müssten innerhalb der FünfJahres-Frist gut 160 Objekte – im Jahr sind es zwischen 25 und 35 Schauen – besichtigt werden. „Durch neue Baugenehmi­gungen können ständig mehr Objekte dazukommen.“

Zum Gebiet der Stadt gehören Tuttlingen, Möhringen, Eßlingen, Nendingen, Neuhausen samt Gewerbepar­k, Ober- und Unterschwa­ndorf, Worndorf, Volkertswe­iler und Holzach.

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FOTO: ARCHIV Bei den Brandverhü­tungsschau­en wird auch auf geeignete Rettungswe­ge geachtet.

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