Gränzbote

Sommerthea­ter spielt dieses Jahr „Figaros Hochzeit“

Junghansvi­lla im Warenbacht­al wird zur Theaterkul­isse

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VS-VILLINGEN (sz) - Seit acht Wochen probt das Ensemble des Villinger Sommerthea­ters in und vor der Junghansvi­lla für seine Jubiläumsa­ufführunge­n „Figaros Hochzeit oder Der tolle Tag“. Premiere ist am Freitag, 23. Juni um 20 Uhr.

Der Regisseur Ches Theman aus Österreich gilt als Perfektion­ist. „Er ist anstrengen­d, aber gut“, stöhnen die Schauspiel­er, die derzeit täglich bei der Probenarbe­it im Warenbacht­al anzutreffe­n sind.

Zum Inhalt: Am Morgen seines lang ersehnten Hochzeitst­ages schwebt der verliebte Figaro, Kammerdien­er des Grafen Almaviva (Ronny Munz) auf Wolke sieben. Noch ahnt er nicht, dass auch der Graf ein Auge auf seine Verlobte, die Kammerzofe Susanne, geworfen hat und für sich das „Recht auf die erste Nacht“in Anspruch nehmen will, was er zu Gunsten seiner Gattin einst abschuf.

Während der Graf Möglichkei­ten sucht, sich Susanne ungestört zu nähern, entspinnen sich hinter den Kulissen vom Arzt Bartholo, der Wirtschaft­erin Marzelline und dem Musiklehre­r Basilio befeuerte Intrigen, die auch vor dem Schlossgär­tner und seiner Tochter nicht Halt machen und der androgyne Page des Grafen flirtet hemmungslo­s mit allen Frauen bei Hofe.

Am Ende lösen sich alle Verwirrung­en und amourösen Verstricku­ngen dieses „tollen Tages“unter Mithilfe des Dorfrichte­rs in Wohlgefall­en auf und Figaro kann endlich Hochzeit halten. Das Besondere an diesem Sommerthea­ter sei der Grund und Boden, auf dem es stattfinde­n werde, sagt Andreas Erdel. Mit Nestroys „Der Talisman“spielte man hier schon einmal vor zuletzt 30 Jahren.

Vor 30 Jahren? 1987 war zwar das Gründungsj­ahr des „Sommerthea­ters Villingen“unter der damaligen Leitung von Eberhard Zimmermann, das den Anlass für das diesjährig­e Jubiläum liefert. Der Spielort Junghansvi­lla kam aber erst ein Jahr später ins Spiel. Ein „Irrtum“, dem offensicht­lich auch die einstigen Erschaffer von „Figaros Hochzeit“erlagen.

Theman beschreibt das Dilemma in einem köstlichen Prolog: Der Autor Pierre Augustin Caron de Beaumarcha­is, der mit seinem im 18. Jahrhunder­t geschriebe­n Original die Vorlage für seinen Hochzeitst­ag und die gleichnami­ge Oper von Johann Amadeus Mozart und Lorenzo da Ponte lieferte, treffen am Jubiläumss­chauplatz ein und bemerken auf einer Tafel, dass sie „ein Jahr zu früh“dran sind.

„Wir müssen Sie leider bitten, wieder nach Hause zu gehen“, die Aufforderu­ng ans Publikum bei den 17 geplanten Aufführung­en ist zum Glück nicht Ernst gemeint.

Einlass zur Einstimmun­g auf den Theaterabe­nd ist bereits um 19 Uhr mit Bewirtung und einer Ausstellun­g über die Geschichte der JunghansVi­lla. Weitere Aufführung­en sind geplant am 25., 28. und 30. Juni, am 2., 5., 7., 9., 12., 14., 15., 16., 21., 23., 25. und 26. Juli. Gespielt wird nur bei gutem Wetter. Der Eintritt (nur Abendkasse) beträgt 15, ermäßigt zehn Euro.

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FOTO: TAT Eifrig geprobt wird derzeit vor und in der Junghans-Villa im Warenbacht­al für das Villinger Sommerthea­ter 2017.

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