Grindel kritisiert FIFA-Chef Infantino
FRANKFURT (SID) - DFB-Präsident Reinhard Grindel hat die Amtsführung des FIFA-Bosses Gianni Infantino kritisiert und eine konkrete Umsetzung des Reformprozesses im Fußball-Weltverband gefordert. „Herr Infantino muss jetzt in vielerlei Hinsicht das Zeichen setzen, dass er vom Reformprozess nicht nur spricht, sondern ihn auch tatsächlich mit Inhalten und Leben füllt“, sagte Grindel der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes zeigte Verständnis für die Behauptung, von einem Neuanfang in der FIFA für eine bessere Zukunft sei nichts festzustellen. „Das kann ich verstehen“, sagte er und nannte Personalentscheidungen der FIFA beim Kongress im Mai in Bahrain „unklug und falsch“. Dabei bezog er sich auch auf die damaligen Vorsitzenden der Ethik-Kommission, Cornel Borbély und Hans-Joachim Eckert, die nicht im Amt bestätigt wurden. Grindel ist inzwischen zum Chef des Governance- und Compliance-Komitees der UEFA gewählt worden, die für den Kampf gegen Korruption zuständig ist.
Der DFB-Präsident forderte zudem die Abschaffung des Konföderationen-Pokals. „Ich halte diesen Wettbewerb für verzichtbar“, sagte er: „Angesichts der großen sportlichen Belastungen unserer Spieler sollten wir ihnen einen Sommer der Regeneration gönnen. Ich bin dafür, den Confed Cup abzuschaffen.“Das Turnier findet jeweils ein Jahr vor der WM als Probelauf im Land des Ausrichters statt, am 17. Juni beginnt der Confed Cup in Russland, an dem der DFB mit einem Perspektivkader teilnimmt. Eine Austragung 2021 in Katar halte er „für völlig undenkbar“.