Bürgermeister
Innerhalb von drei Monaten ist seine Stadt zweimal von tödlichen Terrorattacken heimgesucht worden. Wieder war es nun die Aufgabe des Londoner Bürgermeisters Sadiq Khan, den Menschen in seiner Stadt Trost zu spenden und Mut zu machen.
Er tat dies mit eindeutigen Worten: „Wir werden diese Feiglinge nie gewinnen lassen, und wir werden uns nie vom Terrorismus einschüchtern lassen“, sagte Khan. „Das ist unsere Stadt, das sind unsere Werte, und das ist unsere Lebensart.“
Der Mann, der sich so eindeutig zu den Werten bekennt, für die die weltoffene, liberale Metropole London steht, ist Muslim. Seine Eltern kamen aus Pakistan nach Großbritannien, der Vater war Busfahrer, die Mutter Näherin.
Im Wahlkampf 2016 hatten seine konservativen Kontrahenten Khan vorgeworfen, er habe sich mit islamistischen Predigern in der Öffentlichkeit gezeigt. Khan wehrte sich gegen die Vorwürfe, sprach von einer Verleumdungskampagne – und brachte eine Mehrheit der Londoner hinter sich. Heute vor genau einem Jahr trat der erste muslimische Bürgermeister von London sein Amt an.
Als entschiedener BrexitGegner hat Khan den Kontinentaleuropäern versichert, dass sie auch nach dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU in London willkommen sein werden. Weniger willkommen ist ihm Donald Trump. Der USPräsident versuchte Khan nach dem jüngsten Anschlag mit aus dem Zusammenhang gerissenen, falschen Zitaten zu provozieren.
Khan widerum hält einen Staatsbesuch von Trump in Großbritannien, über den derzeit in London spekuliert wird, für unangemessen. Die Politik des US-Präsidenten, so der Londoner Bürgermeister, gehe gegen alles, „wofür wir stehen“. (dpa/ume)