Kurz berichtet
Lagarde dringt auf Zusagen Europas für Griechenland
BERLIN/BRÜSSEL (dpa) - Der Internationale Währungsfonds drängt Griechenlands europäische Partner zu schnellen Zusagen für Schuldenerleichterungen. „Dies bedeutet nicht einen Schuldenschnitt, aber eine erhebliche Verlängerung der Laufzeiten und eine Stundung von Zinszahlungen“, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde dem „Handelsblatt“. Die EU-Kommission forderte die Gläubiger auf, sich rasch zu einigen. Griechenland habe sich an Absprachen gehalten, jetzt müssten auch die Partner liefern, sagte ein Sprecher. Griechenland benötigt im Juli dringend frisches Geld aus dem laufenden dritten Rettungsprogramm, um alte Schulden zurückzuzahlen. Die Eurogruppe hatte die Entscheidung darüber auf den 15. Juni vertagt. Knackpunkt ist die Beteiligung des IWF, die vor allem Deutschland wünscht, die sich die Washingtoner Institution aber bislang offen hält.
Weniger giftige Chemikalien in Handelsketten-Kleidung
HAMBURG (dpa) - Große deutsche Einzelhandelsketten verkaufen weniger Kleidung, die mithilfe umwelt- oder gesundheitsgefährdender Chemikalien hergestellt wurde. Das ergab eine Zwischenbilanz der Umweltorganisation Greenpeace, deren Ergebnisse am Dienstag in Hamburg veröffentlicht wurden. Aldi, Lidl, Rewe, Penny, Kaufland und Tchibo machen demnach Fortschritte bei der Produktion giftfreier Kleidung. Die Unternehmen hatten sich verpflichtet, bis 2020 auf umwelt- und gesundheitsgefährliche Chemikalien zu verzichten. „Die Händler nehmen ihre Versprechen ernst“, heißt es. Erste Chemikalien wurden vollständig aus der Herstellung verbannt, alle Firmen veröffentlichen Analysedaten ihrer Abwässer.
Arbeitgeberpräsident will Rente mit 63 abschaffen
MÜNCHEN (dpa) - Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer fordert von der nächsten Bundesregierung ein Überdenken der Rente mit 63. „Die Anreize zur Frühverrentung, also eigentlich müssen wir sie wieder über Bord werfen“, sagte Kramer am Dienstag in München. „Wir müssen nicht Anreize schaffen, früher zu gehen, sondern Anreize, die längeres Arbeiten für diejenigen ermöglichen, die das wollen und können.“Die Rente mit 63 habe dem Arbeitsmarkt jetzt schon zwischen 200 000 und 250 000 wertvolle Fachkräfte entzogen.
Heidelberger Druck übernimmt Docufy
WIESLOCH (dpa) - Die Firma Heidelberger Druckmaschinen hat das Bamberger Software-Unternehmen Docufy übernommen. Der Schritt erfolge im Rahmen der digitalen Wachstumsstrategie des Maschinenbauers, sagte ein Sprecher. Docufy erstellt Softwarelösungen für die Technische Dokumentation. Das Unternehmen hatte zuletzt rund 80 Mitarbeiter und einen Umsatz von rund 6,5 Millionen Euro. Geplant sind IT-Lösungen etwa für Auto- und Maschinenbau und Medizintechnik.