Ermittlungsgruppe in Freiburg wieder verdoppelt
ENDINGEN (dpa) - Nach der Festnahme des mutmaßlichen Mörders von zwei in Endingen und in Österreich getöteten Frauen prüft die Polizei, ob der Mann weitere Straftaten begangen haben könnte. Die Freiburger Ermittlungsgruppe wurde von zehn auf nun wieder rund 20 Beamte verdoppelt, nachdem sie erst kurz zuvor nach siebenmonatiger Arbeit verkleinert worden war. Ein Kollege des Festgenommenen war am Wochenende im Internet zu Unrecht wegen der Tat an den Pranger gestellt worden. Der Mann hat nun Anzeige erstattet. Die Polizei ermittele wegen Verleumdung und übler Nachrede, sagte ein Sprecher.
Der 40 Jahre alte Fernfahrer war am Freitag gefasst worden. Hinweise auf weitere Taten gebe es bislang nicht, sagte ein Polizeisprecher. „Aber wir haben nun eine gute, saubere DNA von ihm.“Diese werde europaweit mit anderen nationalen DNA-Dateien abgeglichen. In einer ersten Vernehmung hatte der Mann die Endinger Tat von sich gewiesen. Er soll die 27-jährige Frau Anfang November vergewaltigt und getötet haben. Ob er sie da bereits kannte, sie zufällig beim Joggen traf oder vorher ausspioniert hatte, gehöre zu den Fragen, die zu klären seien, sagte der Polizeisprecher. Der Rumäne steht auch im Verdacht, drei Jahre zuvor im österreichischen Kufstein eine junge französische Studentin missbraucht und umgebracht zu haben.
Baden-Württembergs Justizminister Guido Wolf (CDU) aus Weingarten forderte erneut, die sogenannte erweiterte DNA-Analyse zuzulassen. Diese ermöglicht beispielsweise Erkenntnisse zur Haar- oder Augenfarbe eines Verdächtigen.