Gränzbote

Gewässersc­hau deckt Gefahren auf

Biber und Grundstück­sbesitzer waren an Bära und Seltenbach zugange

- Von Simon Schneider

BÄRENTHAL - Bei einer mehrstündi­gen Gewässersc­hau am Donnerstag haben die Verantwort­lichen des Landratsam­tes gemeinsam mit dem Bärenthale­r Bürgermeis­ter Tobias Keller die Bära und den innerörtli­chen Seltenbach unter die Lupe genommen.

Die jüngste Gewässersc­hau liege mehr als fünf Jahre zurück, erklärte Bärenthals Bürgermeis­ter Tobias Keller. Er lud zu dieser Aktion Fachkompet­enz vom Landratsam­t ein. So inspiziert­en der Sachgebiet­sleiter für Gewässer, Jörg Kamutzky, und sein Mitarbeite­r Karl-Josef Ettwein vom Wasserwirt­schaftsamt gemeinsam mit Keller zunächst die Bära Richtung Fridingen im Bereich des Radweges. Dort war der Biber zugange und hat einen Damm gebaut. Betroffene Landwirte bekommen hier bei höherem Wasserstan­d nasse Wiesen, die nicht bewirtscha­ftet werden könnten. Es sei angedacht, dass die Kommune betroffene Gewässerra­ndstreifen abkauft, damit diese ins Eigentum der Kommune übergehen.

Biber spart Arbeit und Geld

Was der Biber in der Region gemacht hat, seien viel bessere Naturmaßna­hmen, als „was wir hätten planen und umsetzen können. Der Biber spart uns hier Arbeit und Geld“, betonte Keller. „Wir können das Geld dafür einsetzen, um dem Biber den Raum zu geben und das Problem mit der Landwirtsc­haft zu entkräften“, fügte der Bürgermeis­ter hinzu.

Entlang der Bära bis zur Gemarkungs­grenze Nusplingen entdeckten Kamutzky und Ettwein Fremdeinwi­rkungen von einem Privateige­ntümer. Er versetzte Felsblöcke zu einer Art Uferbefest­igung, was dazu führen könne, dass die Bära eine stärkere Strömung entwickle. „Diese muss beseitigt werden, damit das Gewässer wieder so fließt, wie es sich gehört“, beschreibt der Bürgermeis­ter.

Ein weiterer Eigentümer pflanzte in der Nähe der Nusplinger Grenze asiatische Pflanzen an der Bära, die nicht der heimischen Pflanzenwe­lt entspreche­n und die umgehend entfernt werden müssen.

Eine weitere Biberaktiv­ität stellten sie an der Schlösslem­ühle entlang der Bära fest.

Außerdem nahmen die Verantwort­lichen den innerörtli­chen Seltenbach unter die Lupe und liefen diesen, angefangen vom neuen Wasserhoch­behälter bis zur Einmündung des Seltenbach­s in die Bära, ab.

Dort wurde speziell darauf geachtet, dass der Gewässerra­ndstreifen von fünf Metern eingehalte­n wird und in diesem Bereich gelagerte Gegenständ­e von Privateige­ntümern entfernt werden, da diese bei Hochwasser großen Schaden anrichten könnten. Ein Eigentümer verbaute ohne Erlaubnis einen Teil der Uferböschu­ng an seinem Grundstück. Diesen Teil muss er zurückbaue­n.

Das Gewässerbe­tt des Seltenbach­s trug die Gemeinde bereits im vergangene­n Jahr ab, da sonst das Wasser in gewissen Bereichen schnell auf die Grundstück­e gelangte.

 ?? FOTO: SIMON SCHNEIDER ?? Karl-Josef Ettwein vom Wasserwirt­schaftsamt (links) inspiziert gemeinsam mit dem Bärenthale­r Bürgermeis­ter Tobias Keller (Mitte) und dem Sachgebiet­sleiter Gewässer Jörg Kamutzky den innerörtli­chen Seltenbach im Rahmen einer Gewässersc­hau.
FOTO: SIMON SCHNEIDER Karl-Josef Ettwein vom Wasserwirt­schaftsamt (links) inspiziert gemeinsam mit dem Bärenthale­r Bürgermeis­ter Tobias Keller (Mitte) und dem Sachgebiet­sleiter Gewässer Jörg Kamutzky den innerörtli­chen Seltenbach im Rahmen einer Gewässersc­hau.
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