Gewässerschau deckt Gefahren auf
Biber und Grundstücksbesitzer waren an Bära und Seltenbach zugange
BÄRENTHAL - Bei einer mehrstündigen Gewässerschau am Donnerstag haben die Verantwortlichen des Landratsamtes gemeinsam mit dem Bärenthaler Bürgermeister Tobias Keller die Bära und den innerörtlichen Seltenbach unter die Lupe genommen.
Die jüngste Gewässerschau liege mehr als fünf Jahre zurück, erklärte Bärenthals Bürgermeister Tobias Keller. Er lud zu dieser Aktion Fachkompetenz vom Landratsamt ein. So inspizierten der Sachgebietsleiter für Gewässer, Jörg Kamutzky, und sein Mitarbeiter Karl-Josef Ettwein vom Wasserwirtschaftsamt gemeinsam mit Keller zunächst die Bära Richtung Fridingen im Bereich des Radweges. Dort war der Biber zugange und hat einen Damm gebaut. Betroffene Landwirte bekommen hier bei höherem Wasserstand nasse Wiesen, die nicht bewirtschaftet werden könnten. Es sei angedacht, dass die Kommune betroffene Gewässerrandstreifen abkauft, damit diese ins Eigentum der Kommune übergehen.
Biber spart Arbeit und Geld
Was der Biber in der Region gemacht hat, seien viel bessere Naturmaßnahmen, als „was wir hätten planen und umsetzen können. Der Biber spart uns hier Arbeit und Geld“, betonte Keller. „Wir können das Geld dafür einsetzen, um dem Biber den Raum zu geben und das Problem mit der Landwirtschaft zu entkräften“, fügte der Bürgermeister hinzu.
Entlang der Bära bis zur Gemarkungsgrenze Nusplingen entdeckten Kamutzky und Ettwein Fremdeinwirkungen von einem Privateigentümer. Er versetzte Felsblöcke zu einer Art Uferbefestigung, was dazu führen könne, dass die Bära eine stärkere Strömung entwickle. „Diese muss beseitigt werden, damit das Gewässer wieder so fließt, wie es sich gehört“, beschreibt der Bürgermeister.
Ein weiterer Eigentümer pflanzte in der Nähe der Nusplinger Grenze asiatische Pflanzen an der Bära, die nicht der heimischen Pflanzenwelt entsprechen und die umgehend entfernt werden müssen.
Eine weitere Biberaktivität stellten sie an der Schlösslemühle entlang der Bära fest.
Außerdem nahmen die Verantwortlichen den innerörtlichen Seltenbach unter die Lupe und liefen diesen, angefangen vom neuen Wasserhochbehälter bis zur Einmündung des Seltenbachs in die Bära, ab.
Dort wurde speziell darauf geachtet, dass der Gewässerrandstreifen von fünf Metern eingehalten wird und in diesem Bereich gelagerte Gegenstände von Privateigentümern entfernt werden, da diese bei Hochwasser großen Schaden anrichten könnten. Ein Eigentümer verbaute ohne Erlaubnis einen Teil der Uferböschung an seinem Grundstück. Diesen Teil muss er zurückbauen.
Das Gewässerbett des Seltenbachs trug die Gemeinde bereits im vergangenen Jahr ab, da sonst das Wasser in gewissen Bereichen schnell auf die Grundstücke gelangte.