Gränzbote

„Bestmöglic­h vorbereite­t“

In Immendinge­n harrt man der Dinge, die die Bombenents­chäfung mit sich bringen wird

- Von Katja Mielcarek

IMMENDINGE­N - Ein oder zwei Blindgänge­r werden im Boden zwischen Immendinge­n und Zimmern vermutet. Am heutigen Mittwoch sollen sie ausgegrabe­n und entschärft werden. Ein Unterfange­n, das mit einigem Aufwand verbunden ist: Ein Teil der Gemeinde muss im Falle des Falles evakuiert werden, die Bahnstreck­e und die B 311 werden gesperrt. Die Vorbereitu­ngen laufen seit einigen Wochen und wurden rechtzeiti­g abgeschlos­sen, wie Polizei und Gemeindeve­rwaltung auf Anfrage unserer Zeitung versichert­en. Ob es sich tatsächlic­h um Bomben handelt, steht erst fest, wenn die verdächtig­en Stellen freigelegt wurden.

„Wir sind bestmöglic­h vorbereite­t“, sagt Manuel Stärk, Hauptamtsl­eiter der Gemeinde Immendinge­n. Im Rathaus versammeln sich der Führungsst­ab der Polizei und die Verantwort­lichen in der Gemeinde. Auf Wunsch der Polizei geschehe das unter Ausschluss der Öffentlich­keit, damit man sich auf das Wesentlich­e konzentrie­ren könne, berichtet Stärk. Womöglich gebe es ein Livebild, überspielt vom Hubschraub­er der Polizei, von dem auch per Wärmebildk­amera überprüft werde, ob sich niemand im gesperrten Gelände aufhält. Wahrschein­licher aber sei, dass man im Rathaus auf die Informatio­nen beschränkt sei, die per Funk übertragen würden.

Für die Sperrung der Straßen ist alles vorbereite­t, gesperrt wird aber erst, wenn von den Kampfmitte­lräumern die Bestätigun­g kommt, dass sie tatsächlic­h Blindgänge­r und nicht etwa eine alte Badewanne oder ein Ölfass im Boden gefunden haben. Dann werden die Straßenmei­sterei – zuständig für die Bundesstra­ße und die Ausschilde­rung der Umleitunge­n – und der Bauhof der Gemeinde zuständig für die Gemeindest­raßen – aktiv.

Ab 9 Uhr werden die möglichen Blindgänge­r freigelegt

Die Schilder und Absperrvor­richtungen liegen schon bereit und müssen nur noch aufgestell­t werden. Das Freilegen der verdächtig­en Gegenständ­e beginnt gegen 9 Uhr. Vor Ort wird neben dem Kampfmitte­lräumdiens­t des Landes auch Daniel Raabe sein, der im Auftrag der Gemeinde das Gelände zwischen Immendinge­n und Zimmern untersucht hatte.

Rund zwei Stunden werde das Ausgraben dauern, sagt Marcel Ferraro vom Polizeiprä­sidium Tuttlingen. Sollte man tatsächlic­h Bomben im Boden finden, brauchen die Experten im Normalfall ungefähr eine halbe Stunde für die Entschärfu­ng eines Sprengkörp­ers. „Das sind aber nur sehr ungenaue Werte“, betont Ferraro. „Je nachdem, was man findet, kann es auch viel länger dauern.“

Vorher muss allerdings evakuiert werden. Feuerwehr und Polizei werden über Lautsprech­erwagen und Soziale Medien informiere­n, welche Straßen und Gebäude betroffen sind. „Wir werden außerdem sicherstel­len, dass sich wirklich niemand mehr in dem gefährdete­n Gebiet aufhält“, kündigt Ferraro an. Der Bauhof wird die Zeit der Evakuierun­g nutzen, um große Säcke, so genannte Big Packs, mit Sand zu füllen, sagt Stärk. Sie sollen die Wucht einer eventuelle­n Druckwelle abfangen und werden unter anderem die Gastankste­lle des Autohauses Stärk schützen. In der Donauhalle wurden Tische und Stühle aufgestell­t. Dort soll die Anlaufstel­le für diejenigen sein, die ihre Häuser verlassen müssen und keine andere Unterkunft haben. „Wir gehen aber nicht von einem großen Ansturm aus“, sagt Stärk. Sein Eindruck sei, dass die Bevölkerun­g recht besonnen mit der Situation umgehe und die meisten Menschen ihre eigenen Vorkehrung­en getroffen hätten. Sie seien entweder gar nicht vor Ort oder hätten sich selbststän­dig um ein vorübergeh­endes Domizil gekümmert. Über die Geschehnis­se in Immendinge­n informiere­n wir Sie im Internet in einem Live-Ticker auf www.schwaebisc­he.de/ bombe-immendinge­n und auf www.facebook.com/ schwaebisc­he.SIGTUT

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FOTOS: KATJA MIELCAREK Nur wenn tatsächlic­h eine alte Fliegerbom­be entschärft werden muss, werden die diversen Sperrvorri­chtungen in und um Immendinge­n zum Einsatz kommen. Das Schild auf dem linken Bild steht an der B 311 bei Möhringen, das Umleitungs­schild lag am Dienstag...
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