Gränzbote

Pannen im Namen ihrer Majestät

Segel-Legende Sir Ben Ainslie droht beim America’s Cup der sportliche Schiffbruc­h

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HAMILTON (SID) - Harakiri-Manöver zum Auftakt der Herausford­ererrunde, ein großer Riss am Hauptmast zu Beginn des Halbfinals: Der britischen Segel-Legende Sir Ben Ainslie droht im Kampf um den America's Cup, die älteste Sporttroph­äe der Welt, vor Bermuda der sportliche Schiffbruc­h.

Nach der Panne im ersten Duell gegen die starken Neuseeländ­er um Skipper Peter Burling, bei der der Mast brach, konnte der britische Katamaran Land Rover BAR mit dem viermalige­n Olympiasie­ger Ainslie am Kommandost­and zum zweiten Rennen nicht mehr antreten. Ihren ersten Punkt erzielten die Briten dann erst im vierten Duell mit Neuseeland, profitiert­en dabei allerdings davon, dass das neuseeländ­ische Boot kenterte. Durch seinen 1:3Rückstand steht Großbritan­nien weiter mit dem Rücken zur Wand. Wer als erstes fünf Siege auf dem Konto hat, zieht ins Play-off-Finale ein. Daher muss das britische Boot Land Rover BAR am Mittwoch eines der beiden Rennen gewinnen, um die Chance zu wahren, Titelverte­idiger USA im eigentlich­en America's Cup herausford­ern zu können.

Für Ainslie, in der Szene als „King Ben“bekannt, läuft der 35. America's Cup also weiterhin alles andere als planmäßig. Bereits am ersten Tag der Herausford­ererrunde hatte der 40Jährige für Schlagzeil­en gesorgt. Mit einem waghalsige­n Manöver im Kampf um die Vorfahrt setzte er auf dem Boot seines Rivalen Japan auf und handelte sich dabei einen Riss im Rumpf seines Hightech-Bootes ein.

Dabei hatte sich Ainslie in Bermuda viel vorgenomme­n. Im Auftrag ihrer Majestät wollte der Superstar der Segler-Szene die begehrte Trophäe zurück ins Mutterland bringen. „Die Trophäe wurde noch nie von Großbritan­nien gewonnen. Das wollen wir für die Queen und das Land richtigste­llen“, hatte er vor Beginn gesagt.

Diesen Ansprüchen segelt Ainslie (noch) meilenweit hinterher. Nur vier Siege in zehn Herausford­ererrennen waren eine äußerst magere Bilanz. Nur dank der zwei garantiert­en Punkte für den Gewinn der World Series belegte Großbritan­nien Platz drei hinter Titelverte­idiger USA, das automatisc­h für das eigentlich­e Finale gesetzt ist, und Neuseeland. Die Kiwis durften sich daraufhin ihren Gegner für das Halbfinale aussuchen und wählten angesichts der angekündig­ten leichten Winde die Briten.

Im zweiten Halbfinale ging das japanische Team durch zwei Tagessiege gegen Schweden mit 3:1 in Führung.

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FOTO: AFP Das von Ben Ainslie gesteuerte Boot Land Rover BAR, hier links während des ersten Rennens gegen Neuseeland, erlitt einen Mastbruch. Der America’s Cup verläuft für die Briten sehr schleppend.

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