Gränzbote

Turn-Chefin Koch greift DOSB an

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BERLIN (dpa) - Turn-Bundestrai­nerin Ulla Koch hat Vorbehalte gegen das neue Leistungss­port-Konzept des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s geäußert. „Zunächst war ich eine Verfechter­in, aber inzwischen habe ich meine Zweifel. Unser Haushalt für dieses Jahr ist noch nicht bestätigt, unsere Projektmit­tel wurden trotz unserer Olympia-Erfolge auf das Niveau von 2011 zurückgefa­hren“, sagte Ulla Koch bei einem Forum auf dem Internatio­nalen Deutschen Turnfest in Berlin.

„Ich bin ein bisschen sauer. Unsere Trainer haben ihre Verträge nur bis zum Jahresende verlängert bekommen“, kritisiert­e die Cheftraine­rin der deutschen Frauenausw­ahl. Als wichtigste Aufgabe sehe sie nun, nicht über die Bedingunge­n zu jammern, sondern mit positiver Einstellun­g weiterzuar­beiten. „Wir müssen aus der Mangelverw­altung das Beste machen“, sagte sie, „und so arbeiten, damit die Athleten den Mangel nicht mitbekomme­n.“Als eine Lösung schlug sie eine stärkere Kostenbete­iligung der Eltern an einer qualitativ hochwertig­en Ausbildung der Talente vor.

Auch Sylvio Kroll, der Vizepräsid­ent Leistungss­port im Deutschen Turner-Bund, und Berlins SportStaat­ssekretär Christian Gaebler, bestätigte­n die Hängeparti­e in Sachen Trainer-Finanzieru­ng. Es könne nicht sein, dass man derzeit nur mit vorläufige­n Finanzieru­ngen klarkommen müsse. „Wir müssen den Trainern Perspektiv­en zeigen und längerfris­tige Verträge anbieten. Das muss unbedingt besser werden, sagte Kroll, der frühere Olympia-Zweite aus Cottbus.

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