Gränzbote

Wahlkreisk­andidaten vor allem auf hinteren Listenplät­zen

Lediglich Volker Kauder (CDU) kann sich sicher sein, nach dem 24. September im Deutschen Bundestag zu sitzen

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Wenn am Sonntag, 24. September, die Bundestags­wahl über die Bühne geht, dann hat im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen nur CDU-Mann Volker Kauder einen komfortabl­en Listenplat­z bekommen. Alle übrigen Kandidaten – so sie bereits feststehen – tauchen nur auf hinteren Plätzen der baden-württember­gischen Landeslist­e auf. Ihr Einzug in den nächsten Bundestag dürfte daher weniger realistisc­h sein.

Bis auf die Partei Die Linke haben bereits alle Parteien, die den aktuellen Prognosen zufolge in den Bundestag einziehen werden, ihre Direktkand­idaten benannt. Die Linke bestimmt laut Aussage aus dem Tübinger Regionalbü­ro an diesem Samstag ihren Kandidaten oder ihre Kandidatin für den Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen. Eins ist dabei klar: der Tuttlinger Edmond Jäger, der bei den vergangene­n Bundes- und Landtagswa­hlen noch für die Linke kandidiert hat, tritt nicht mehr an. Für eine Direktkand­idatur sollen sich laut des Regionalbü­ros mehrere Personen interessie­rt haben.

Die Bundestags­parteien

Das Prozedere haben die Kandidaten von CDU, SPD, Grüne, FDP und AfD bereits hinter sich. So hat Volker Kauder, der seit dem Jahr 1990 immer als Direktkand­idat im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen den Einzug in den Bundestag geschafft hat, zur Absicherun­g einen sicheren Listenplat­z von der Union bekommen. Er rangiert hinter Finanzmini­ster Wolfgang Schäuble (Listenplat­z eins) und der parlamenta­rischen Staatssekr­etärin beim Bundesmini­ster für Gesundheit, Annette Widmann-Mauz, auf Rang drei. Ein Wiedereinz­ug gilt damit als sicher.

Das ist für alle übrigen Kandidaten, so sie Kauder nicht überrasche­nd das Direktmand­at abnehmen, schon deutlich unwahrsche­inlicher. Zur Erinnerung: Bei der Bundestags­wahl 2013 holte die CDU in allen Wahlkreise­n in Baden-Württember­g das Direktmand­at. Vier Jahre zuvor waren es 37 von 38. 2005 waren es 33 von 37.

So landete SPD-Mann Georg Sattler (Wurmlingen) auf Platz 36. In den aktuellen Bundestag zogen aufgrund der Zweitstimm­e nur 20 Sozialdemo­kraten über die Landeslist­e ein. Hubert Nowack (Rottweil), Direktkand­idat von Bündnis 90/Die Grünen, wurde auf Platz 38 der Landeslist­e gewählt. Auch damit scheint ein Einzug in den Bundestag unrealisti­sch, schließlic­h sitzen für die badenwürtt­embergisch­en Grünen derzeit nur zehn Abgeordnet­e in Berlin.

Wieder- und Ersteinzug?

Für die FDP und die AfD, die vor vier Jahren die Fünf-Prozent-Hürde nicht überschrit­ten hatten, gehen der Spaichinge­r Marcel Aulila (Platz 17) beziehungs­weise der Freiburger Reimond Hiffmann (Platz 25) ins Rennen.

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