Gänseblümchen helfen gegen Gicht
Serie „Heilsame Natur“: Der Spaichinger Heilpraktiker Helmuth Gruner gibt Lesern Tipps
SPAICHINGEN - Das Wissen unserer Vorfahren ist größtenteils durch Anwendungsbeobachtungen entstanden und wird immer wieder durch neue wissenschaftliche Studien belegt. So ein Überraschungskandidat ist das Gänseblümchen, das inzwischen in vielen, auch apothekenpflichtigen, Arzneimitteln enthalten ist. Unter dem Volksnamen Augenblume, Gänseliese, Maßliebchen, Tausendschön oder Maiblume fristet es sein Dasein hartnäckig auch im immer frisch gemähten Rasen.
Das Gänseblümchen kommt fast überall vor und widersteht dem härtesten Frost. Sogar im Winter kann es an geschützten Stellen gesammelt werden. Der wissenschaftliche lateinische Name bedeutet „die ausdauernde Schöne“. Den deutschen Namen hat sie durch ihr Vorkommen auf den damaligen Gänseweiden. Dieses zarte Pflänzchen mit seiner am Boden liegenden Blattrosette blüht zehn Monate, bei milden Wintern ganzjährig und ist deshalb eine beliebte Bienennahrung.
Magisches und Mystisches
„Haben die Gänseblümchen lange Stiele, so wächst langer Flachs.“Die Blüten sind ein verlässlicher Wetteranzeiger. Wenn sie am Morgen geschlossen bleiben, wird es tagsüber kaum Sonne, aber sehr wahrscheinlich Regen geben.
„Die Freude der Ärzte und der Stolz der Köche“– so beschrieb Karl der Große die reiche Pflanzenauswahl seiner Kräutergärten. Das Gänseblümchen war damals schon verbreitet. Die Volksmedizin schreibt dem Gänseblümchen als Tee, Tinktur oder Frischpflanze positive Wirkung bei Erkrankungen der Atemwege, Arthritis, Rheuma, Verstopfung, Leber- , Nieren- und Blasenbeschwerden zu. Bei Husten, Katarrhen, Gicht oder Magenschmerzen Gänseblümchen sind nicht nur hübsch anzusehen, sondern helfen auch bei manchen Krankheiten. trinkt man den Tee der Pflanze. Durch den Gerbstoffgehalt wirkt dieser allerdings leicht stopfend.
Homöopathie
Bellis perennis D4 wird bei Augenschwäche angewandt, sowie bei Blutergüssen, Myalgien, Rheumatismus, Überanstrengung und auch bei Schockzuständen nach Unfällen. Als homöopathisches Mittel hilft Bellis perennis vor allem Frauen, die zu einem empfindlichen Unterleib neigen. Es ist besonders gut bei Prellungen der weiblichen Brust oder bei Traumata im Bereich der Beckenorgane anzuwenden. Bellis perennis wirkt zart, aber sehr tief ins Bindegewebe hinein.
Neben der medizinischen Anwendung kann das Gänseblümchen in den Speiseplan integriert werden. Früher gehörten die Blätter und Blüten Sonderveröffentlichung Schwäbische Zeitung zu Salaten in der Hausmannskost, und wegen ihrem nussigen Geschmack auch als Belag aufs Butterbrot oder in Suppen. Sie gehören auch zur Gründonnerstag-Suppe. Wiedereinzug in die Küchen findet diese Pflanze durch die GourmetKüche. Dem Gänseblümchen wird reinigende Heilkraft zugeschrieben. Die Knospen, in Essig eingelegt, sind als Kapern-Ersatz bekannt. In der Hausapotheke Tee: zwei gehäufte Teelöffel Blüten auf ¼ Liter kochendes Wasser hilft bei festsitzendem Husten, dient zur Anregung des Stoffwechsels, bei Hautproblemen und rheumatischen Erkrankungen.
Für wird ein dunkles Glas schichtweise mit den Pflanzenteilen (eventuell gemischt mit Thymian oder Fichtentrieben)
Gänseblümchen-Honig
und flüssigem Honig gefüllt. Das sollte etwa drei Wochen lang bei Zimmertemperatur ziehen. Bei Husten kann dreimal täglich ein Teelöffel voll eingenommen werden.
Frisch zerquetschte Blätter oder ein in Aufguss getränkter Umschlag lassen Wunden besser heilen und beugen Entzündungen vor. Eine
dient als Einreibung oder für Umschläge bei Blutergüssen, Prellungen, Quetschungen und Verstauchungen. Dazu wird eine Handvoll Gänseblümchen-Blüten mit 40%igem Alkohol übergossen, sodass die Blüten vollständig bedeckt sind. Nach drei Wochen wird die abgefilterte Flüssigkeit in dunkle Flaschen gefüllt. Eine Mischung von 50 Milliliter Tinktur und 150 Milliliter Gänseblümchen-Tee ergeben ein Gesichtswasser, das bei Akne wirksam hilft.
Tinktur