Verschenkt
„Mata Hari – Tanz mit dem Tod“(ARD, So., 22.00 Uhr) - Sie ist zweifellos bis heute die bekannteste Spionin: Margaretha Geertruida Zelle, besser bekannt als Mata Hari. Das Leben dieser schönen Frau, die im Ersten Weltkrieg vom deutschen Geheimdienst angeheuert und von den Franzosen 1917 im Alter von nur 41 Jahren hingerichtet wurde, regt bis heute die Fantasie an. Denn gesicherte Fakten über die Hutmachertochter aus Leeuwarden gibt es wenig. Die Dame hat sich quasi selbst erfunden, ihr Leben war eine einzige Inszenierung.
Regisseur Kai Christiansen interessiert sich in seinem dokumentarischen Fernsehfilm nicht für das leichte Leben der Erfolgreichen, sondern versucht, zu zeigen, wie die nicht mehr junge Künstlerin, dargestellt von Natalia Wörner, verzweifelt an ihrem Lebensstil festhalten will und sich deswegen als Spionin verpflichtet. Ihre Agentenführerin ist Elisabeth Schragmüller, Chefin der deutschen Spionageabteilung in Antwerpen. Diese Frau, die die Franzosen nur unter dem Namen „Mademoisselle Docteur“kannten, gab es tatsächlich. Nora Waldstätten spielt sie, wie erwartet, kühl und steif. Frau Wörner trägt teure Roben, wird aber ansonsten ziemlich allein gelassen mit dieser Figur. Die Dialoge sind hölzern. Und so ist „Mata Hari – Tanz mit dem Tod“leider ein Beispiel dafür, wie ein wirklich interessantes Thema an Kitsch und Klischee verraten wird.