Gränzbote

Geringes Interesse am Friedensma­rsch

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KÖLN (dpa) - Mehrere Tausend Menschen haben in Köln an einem Friedensma­rsch von Muslimen gegen Gewalt und islamistis­chen Terrorismu­s teilgenomm­en. Die Veranstalt­er hatten auf deutlich mehr Unterstütz­ung gehofft. Diskussion­en gab es weiterhin um die Absage des größten Islam-Dachverban­ds in Deutschlan­d, Ditib. Der Verband, der der türkischen Religionsb­ehörde in Ankara untersteht, hatte argumentie­rt, dass „muslimisch­e Anti-Terror-Demos“die Muslime stigmatisi­eren würden.

Nach den Anschlägen von Berlin, Manchester, London und in der islamische­n Welt wollten die Initiatore­n um die Islamwisse­nschaftler­in Lamya Kaddor ein deutliches Zeichen setzen. „Wir wollen niemanden in unseren Reihen wissen, der im Namen des Islam unschuldig­e Menschen tötet“, sagte Kaddor am Wochenende. Die muslimisch­e Zivilgesel­lschaft dürfe „nicht die Extremiste­n sprechen lassen“. Die Veranstalt­er schätzten die Zahl der Teilnehmer auf 3000 bis 3500. Erwartet hatten sie bis zu 10 000 Menschen. Die Polizei sprach von einem ruhigen Verlauf. Am 23. Juni soll es auch in Berlin einen Friedensma­rsch geben.

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