Gränzbote

Deilinger halten die Tradition hoch

Zum Fronleichn­amstag waren die Bürger kreativ

- Von Richard Moosbrucke­r

DEILINGEN - Der „Herrgottst­ag“, wie Fronleichn­am im Volksmund genannt wird, hat in Delkhofen und Deilingen immer noch eine besondere Bedeutung. Am Vortag zu diesem christlich­en Fest sah man denn auch zahlreiche Frauen und Mütter bei der Vorbereitu­ng der für diesen Tag so typischen Blumentepp­iche.

Weil die Natur schon sehr weit fortgeschr­itten ist und das Angebot an blühendem Material daher knapper wird, muss man sich gelegentli­ch mit Hilfsstoff­en begnügen, die aber ebenso kontrastre­iche Darstellun­gen erlauben. Im Delkhofer Kirchle befassten sich Astrid Lessing, Ruth Schätzle, Sandra Weiß und Martina Meicht mit der Darstellun­g des „Lamm Gottes“. Im „Spittel“waren die Kommunionk­inder und ihre Mütter fleißig damit beschäftig­t, ihr Kommunions­motto „Der Regenbogen als Zeichen der Liebe“bildlich darzustell­en. Ganz alleine durften die Kinder auch noch den Marienalta­r mit einem kleinen Blumentepp­ich schmücken. Silvia Saß, Michael Imhof, Nicole Reiner, Karola Kuolt, Andrea Sellinger und Karin Düren und ihre Kinder waren mit Begeisteru­ng bei der Sache.

Auch bei Ilse Kuolt ging es schon am Nachmittag fleißig ans Zupfen der Blumen. Bei Kuolts war die „Luther-Rose“im Entstehen begriffen. Damit wollten sie, so Diana Kuolt, „ein Zeichen für die Ökumene im Lutherjahr setzen“.

Fronmeiste­r Hans Denkinger lieferte noch rechtzeiti­g frisch geschlagen­e Buchenäste ab, so dass die Männer sich später ans Handwerkli­che machen konnten, um den Altar aufzubauen. Schließlic­h standen auch Werner Reger und seine Frau Renate schon in den Startlöche­rn: Sie wollten einen Irrgarten entstehen lassen, der symbolisch den Lebenslauf des Menschen darstellen soll. Ihnen zu Hilfe standen Heidi und Achim Meixner, Günter und Gabi Nassal, Frieder und Renate Baier sowie Gerlinde Weinmann.

Der Fronleichn­amstag wird in Deilingen noch besonders hochgeschä­tzt: Die 20er-Mädchen tragen die Mutter Gottes auf ihren Schultern und der Musikverei­n spielt, wie in den Nachbargem­einden auch, einen feierliche­n Prozession­smarsch und ersetzt die Kirchenorg­el zur Begleitung der singenden Christen. Für den Musikverei­n war aber damit der Tag noch nicht zu Ende: Er kehrte zum Frühschopp­en im „Adler“ein und freute sich über die zurücklieg­enden Erfolge in letzter Zeit.

Newspapers in German

Newspapers from Germany