Deilinger halten die Tradition hoch
Zum Fronleichnamstag waren die Bürger kreativ
DEILINGEN - Der „Herrgottstag“, wie Fronleichnam im Volksmund genannt wird, hat in Delkhofen und Deilingen immer noch eine besondere Bedeutung. Am Vortag zu diesem christlichen Fest sah man denn auch zahlreiche Frauen und Mütter bei der Vorbereitung der für diesen Tag so typischen Blumenteppiche.
Weil die Natur schon sehr weit fortgeschritten ist und das Angebot an blühendem Material daher knapper wird, muss man sich gelegentlich mit Hilfsstoffen begnügen, die aber ebenso kontrastreiche Darstellungen erlauben. Im Delkhofer Kirchle befassten sich Astrid Lessing, Ruth Schätzle, Sandra Weiß und Martina Meicht mit der Darstellung des „Lamm Gottes“. Im „Spittel“waren die Kommunionkinder und ihre Mütter fleißig damit beschäftigt, ihr Kommunionsmotto „Der Regenbogen als Zeichen der Liebe“bildlich darzustellen. Ganz alleine durften die Kinder auch noch den Marienaltar mit einem kleinen Blumenteppich schmücken. Silvia Saß, Michael Imhof, Nicole Reiner, Karola Kuolt, Andrea Sellinger und Karin Düren und ihre Kinder waren mit Begeisterung bei der Sache.
Auch bei Ilse Kuolt ging es schon am Nachmittag fleißig ans Zupfen der Blumen. Bei Kuolts war die „Luther-Rose“im Entstehen begriffen. Damit wollten sie, so Diana Kuolt, „ein Zeichen für die Ökumene im Lutherjahr setzen“.
Fronmeister Hans Denkinger lieferte noch rechtzeitig frisch geschlagene Buchenäste ab, so dass die Männer sich später ans Handwerkliche machen konnten, um den Altar aufzubauen. Schließlich standen auch Werner Reger und seine Frau Renate schon in den Startlöchern: Sie wollten einen Irrgarten entstehen lassen, der symbolisch den Lebenslauf des Menschen darstellen soll. Ihnen zu Hilfe standen Heidi und Achim Meixner, Günter und Gabi Nassal, Frieder und Renate Baier sowie Gerlinde Weinmann.
Der Fronleichnamstag wird in Deilingen noch besonders hochgeschätzt: Die 20er-Mädchen tragen die Mutter Gottes auf ihren Schultern und der Musikverein spielt, wie in den Nachbargemeinden auch, einen feierlichen Prozessionsmarsch und ersetzt die Kirchenorgel zur Begleitung der singenden Christen. Für den Musikverein war aber damit der Tag noch nicht zu Ende: Er kehrte zum Frühschoppen im „Adler“ein und freute sich über die zurückliegenden Erfolge in letzter Zeit.