Jetzt doch ein Kreisel und keine Ampel
Bundesverkehrsministerium gibt Stadt Geisingen bei Diskussion um B-31-Abzweig recht
Geisingen setzt sich bei Entschärfung von B-31-Einmündung durch.
GEISINGEN - Die Stadt Geisingen hat sich durchgesetzt: Am Abzweig Kirchen-Hausen der B 31 wird ein Kreisel und nicht, wie ursprünglich geplant, eine Ampel gebaut. Das bestätigte das Regierungspräsidium (RP) Freiburg auf Anfrage unserer Zeitung. Wann der Bau beginnt und wann mit einer Fertigstellung zu rechnen ist, stehe noch nicht fest, so Pressesprecher Markus Adler.
Noch Anfang des Jahres hatte das Land der Stadt Geisingen den Bau einer Ampel im Laufe des Jahres angekündigt. Eine Aussicht, mit der sich Bürgermeister Walter Hengstler gar nicht anfreunden konnte. Er wollte an der unfallträchtigen Kreuzung einen Kreisverkehr und hatte dabei namhafte Fürsprecher, unter anderem Landrat Stefan Bär, den CDULandtagsabgeordneten Guido Wolf und Volker Kauder, den Vorsitzenden der Unionsfraktion im Bundestag.
Sie alle hatten sich an den Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt gewandt – offensichtlich mit Erfolg: Das Bundesverkehrsministerium habe das Landesverkehrsministerium darüber informiert, dass am Abzweig B 31/L 185 ein Kreisverkehr gebaut werden soll, teilte das Regierungspräsidium Freiburg am Montag mit. Die Ampellösung sei damit vom Tisch.
In einem Schreiben an Volker Kauder, das der Redaktion vorliegt, erklärt der Minister die Entscheidung. Es sei darum gegangen, eine Lösung für den Knotenpunkt zu finden, die den aktuellen Unfallschwerpunkt beseitige und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der B 31 für den weiträumigen Verkehr auf der WestOst-Achse Freiburg – Ulm erhalte. Die verschiedenen Lösungsmöglichkeiten seien zwischen dem Bundesverkehrsministerium und der badenwürttembergischen Straßenbauverwaltung intensiv diskutiert worden. Eine Verkehrsuntersuchung habe gezeigt, dass sich die genannten Ziele sowohl mit einer Ampel als auch mit einem Kreisverkehr „in geeigneter Weise erreichen lassen“. Unter dieser Voraussetzung habe sich das Bundesverkehrsministerium für die von der Stadt Geisingen gewünschte Kreisverkehrlösung entschieden, so Dobrindt.
Zufriedenheit bei Polizei und Landratsamt
Aus Sicht der Polizei sei das die richtige Entscheidung, sagt Manfred Schwanz vom Referat Verkehr im Polizeipräsidium Tuttlingen: „Das ist an dieser Stelle die sicherste Variante.“Die Polizei habe – mit der Rückendeckung von Landratsamt und Regierungspräsidium – schon seit Jahren den Bau eines Kreisverkehrs an der gefährlichen Einmündung gefordert. Mit dem Kreisel könnten die dort anfallenden Verkehrsmengen am besten abgewickelt werden, außerdem reduziere er die Geschwindigkeit der Fahrzeuge auf der sonst durchgehenden Straße, die zum Rasen verleiten könne.
Zufrieden ist man auch im Landratsamt Tuttlingen. „Wir freuen uns, dass sich das Bundesverkehrsministerium für die von uns favorisierte Kreisverkehrslösung entschieden hat“, sagt Sprecherin Nadja Seibert. „Damit hat sich die Beharrlichkeit der handelnden Personen, insbesondere der Stadt Geisingen, durchgesetzt.“
Wie geht es weiter? Das badenwürttembergische Verkehrsministerium habe nun das Regierungspräsidium aufgefordert, mit der Ausführungsplanung zu beginnen und einen Zeitplan für den Bau zu entwickeln, teilt Markus Adler mit. Die Ausführungsplanung ist notwendig, um Arbeiten vergeben zu können. Noch könne aber nicht abgeschätzt werden, wann mit dem Bau des Kreisels begonnen werde und wann er fertig sein könnte, sagte RP-Sprecher Adler.