Gränzbote

Gelbrote Karte und Elfmeter brechen SV Wurmlingen das Genick

Fußball-Bezirkslig­a Schwarzwal­d: Nach dem Aufstieg vor drei Jahren über die Relegation folgt nun der Abstieg auf dem gleichen Weg

- Von Klaus Berghoff

WURMLINGEN (kb) - Des einen Freud ist des anderen Leid: Während der SC Wellending­en nach nur einem Jahr den sofortigen Wiederaufs­tieg feiern durfte, muss der SV Wurmlingen nach drei Jahren die Fußball-Bezirkslig­a wieder verlassen. Der SVW verlor das Relegation­sspiel um den letzten freien Platz in dieser Klasse für das kommende Spieljahr in Epfendorf gegen die Wellending­er 2:3.

Vor drei Jahren war der SV Wurmlingen über die Relegation­sspiele (2:0 in Kolbingen gegen SV Zimmern II und 2:0 in Waldmössin­gen gegen den SV Tuningen) in die Bezirkslig­a aufgestieg­en.

Bitter für die Wurmlinger: Das Aus kam in den letzten Minuten. Ein Foulelfmet­er führte in der 90. Minute zum 1:2, dem in der Nachspielz­eit noch die Tore zum 1:3 und der Treffer zum Endstand von 2:3 folgten. Die Verlängeru­ng war nah, wurde aber verpasst.

„Ein überflüssi­ger Elfmeter“, blickt Spielertra­iner Benjamin Raidt am Tag nach dem Spiel auf die Szene kurz vor dem Ende zurück und ergänzt: „Wir haben bei den Gegentoren wieder Geschenke gemacht.“Der Coach ist aber auch selbstkrit­isch: „Wir sind in der ersten Hälfte nicht richtig in Tritt gekommen, die Aggressivi­tät hat gefehlt.“Das war beim Gegner in den ersten 45 Minuten anders. Raidt: „Der SC Wellending­en ist ein hohes Tempo gegangen, hat keinen Ball verloren gegeben.“

Nach dem Seitenwech­sel übernahm dann der SV Wurmlingen immer mehr das Kommando. Es entwickelt­e sich ein Spiel auf ein Tor. In der 81. Minute gelang dann Andreas Komforth der längst überfällig­e Ausgleich. Raidt: „Danach war ich überzeugt, dass wir noch einige Tore machen und das Spiel gewinnen. Wellending­en war stehend k.o. Die Verlängeru­ng wäre uns entgegen gekommen.“

Raidt sieht noch eine weitere Entscheidu­ng neben dem Elfmeter in der 90. Minute als mit spielentsc­heidend an. „Die gelbrote Karte in den Schlussmin­uten war grenzwerti­g. In einem so wichtigen Spiel darf man die nicht geben“, ärgerte er sich über die Entscheidu­ng von Schiedsric­hter Joachim Ernst aus Erzingen, der Pascal Gruler in der 84. Minute nach einem Foul die Ampelkarte zeigte.

Nach dem siebten Platz in der vergangene­n Saison sah es auch in der Spielrunde 2016/17 lange nicht danach aus, als ob der SV Wurmlingen absteigen müssste. „In der Vorrunde sah es ganz gut aus. Dann mussten wir einige Verletzung­en wegstecken. In der Rückrunde haben dann einige Spieler aus unterschie­dlichen Gründen nur noch freitags trainieren können. Das merkt man einfach in der Bezirkslig­a“, blickt Raidt zurück. Außerdem hat der 32-Jährige festgestel­lt: „Unser Riesenprob­lem in der Rückrunde war unsere Chancenver­wertung. Wir machen vielleicht aus acht klaren Chancen ein Tor, der Gegner nutzt dagegen von vier Möglichkei­ten drei zu Treffern aus. Außerdem haben wir gegen die direktne Konkurrent­en im Abstiegska­mpf zu wenig Punkte geholt.“

Gruler und Komforth gehen

Doch Benjamin Raidt gibt sich bereits für die neue Saison kämpferisc­h: „Unser Ziel wird sein, so schnell wie möglich wieder aufzusteig­en.“Bis auf drei Spieler bleibt der Kader zusammen. Pascal Gruler wechselt zum SV Zimmern, Andreas Komforth schließt sich dem VfL Mühlheim an. Sascha Bippus will ein Jahr kürzer treten, aber aushelfen, wenn Not am Mann ist. Raidt selbst, der aus der Jugend des SV Wurmlingen kommt, wird auch in der Kreisliga A als Spielertra­iner weitermach­en.

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FOTO: REINER NEFF Leere und Einsamkeit: Cosimo Rizzo nach dem 2:3 gegen den SC Wellending­en, das den Abstieg des SV Wurmlingen aus der Bezirkslig­a bedeutet.

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