Frankreich präsentiert sich in Frankfurt
Gastland will auf der Buchmesse Kulturaustausch intensivieren
FRANKFURT (epd) - Auf der Frankfurter Buchmesse vom 11. bis 15. Oktober stellt Frankreich die Literatur und Kultur seiner Sprache vor. Im Mittelpunkt des Ehrengast-Auftritts stehe die französische Sprache, sagte der Direktor der Buchmesse, Juergen Boos (Foto: dpa), am Dienstag in Frankfurt am Main. Französisch werde in 84 Ländern von rund 220 Millionen Menschen gesprochen, in einem kulturellen Raum, der nicht vielseitiger sein könnte. In einer Zeit, in der Europa politisch zunehmend unter Druck gerate, festige der Auftritt Frankreichs auf der Buchmesse zudem die engen Beziehungen zwischen den Ländern.
Die Einladung zur Buchmesse sei eine große Ehre, sagte die französische Botschafterin Anne-Marie Descôtes. Der Ehrengast wolle viele Entdeckungen bieten. Der Auftritt solle die kulturelle Vielfalt gegen den globalen Trend zur Uniformität fördern. Auch solle er den deutsch-französischen Kulturaustausch intensivieren und die humanistischen europäischen Werte wie Toleranz und Weltoffenheit fördern. Das ganze Jahr über finden nach den Worten von Descôtes bundesweit rund 350 Lesungen und Diskussionen mit französischen Autoren, Ausstellungen und Theateraufführungen statt.
Allein auf der Buchmesse werden 134 Autoren und Künstler aus den französischsprachigen Ländern Europas, Afrikas, Asiens und Kanada auftreten, sagte der Vorsitzende des Programms „Frankfurt auf Französisch“, Paul de Sinety. Zu den Autoren gehörten etwa Michel Houellebecq, Yasmina Reza, Jean-Marie Gustave Le Clézio und Catherine Millet. Zur Eröffnung werde der Autor, Schauspieler und Pariser Theaterdirektor Wajdi Mouawad sprechen. „Das Kulturprogramm gleicht einem summenden Bienennest“, sagte er. Auf der Buchmesse könnten Teilnehmer sich darüber austauschen, „was wir uns von Europa wünschen“.
Das Gastland präsentiert sich auf der Buchmesse zentral mit einem Pavillon. Dort finden Ausstellungen, etwa von belgischen und französischen Graphic Novels, Diskussionsrunden und Begegnungen mit Autoren statt. Auch eine Nachbildung der historischen Buchdruckpresse von Johannes Gutenberg ist zu sehen.