Zwischen 40 und 52 Millionen Euro
Technischer Aussschuss spricht über die Kosten der Sanierung der städtischen Gymnasien
TUTTLINGEN - Der Technische Ausschuss des Tuttlinger Gemeinderats befasst sich in seiner Sitzung am Donnerstag auch mit der Weiterentwicklung und Modernisierung der beiden städtischen Gymnasien. Der Projektsteuerer EBR aus München stellt die aktuelle Kostenkalkulation vor. Diese reicht je nach Umfang der Sanierung zwischen 52 Millionen Euro und 40,7 Millionen Euro.
Kalkuliert hatte die Stadt Tuttlingen nach einer Machbarkeitsstudie zuletzt mit Kosten in Höhe von 32 Millionen Euro. Damit scheint klar, dass die Sanierung von ImmanuelKantund Otto-Hahn-Gymnasium für die Stadt wohl deutlich teurer wird als angenommen. Die Frage wird sein, was sich Stadt und Gemeinderat bei der Weiterentwicklung und Modernisierung der Bildungseinrichtungen am Ende leisten möchte und wo sie den Rotstift ansetzen wollen.
Ausweichquartier: 1,8 Millionen
Unterteilt ist die Kostenkalkulation des Projektsteuerers in fünf Teilprojekte: OHG-Anbau, OHG-Sanierung, IKG-Sanierung, Ausweichquartiere sowie Freiflächen und Campus-Gestaltung. Ein Posten ist in allen vier Rechnungen, die am Donnerstag im Technischen Ausschuss vorgestellt werden, einheitlich. Die Kosten für die Ausweichquartiere während der Sanierungsphase schlagen voraussichtlich mit mehr als 1,8 Millionen Euro zu Buche.
Allein für die Freiflächen und die Campus-Gestaltung müsste die Stadt fast 2,2 Millionen Euro einplanen. Dieser Posten wurde in zwei Szenarien herausgerechnet. Auch an den übrigen drei Teilprojekten haben die Projektsteuerer mehr oder weniger stark den Rotstift in der Kalkulation ansetzen können.
In der teuersten Variante kostet der OHG-Anbau 6,62 Millionen Euro, die OHG-Sanierung 13,50 Millionen Euro und die IKG-Sanierung fast 27,86 Millionen Euro. In der günstigsten Variante sind es allerdings auch noch 6,27 Millionen Euro (OHG-Anbau), 11,02 Millionen Euro (OHG-Sanierung) und 22,14 Millionen Euro (IKG-Sanierung). In letzteren Zahlen sind auch insgesamt rund 515 000 Euro für die Außenanlagen inkludiert. Zum Vergleich: In der Machbarkeitsstudie waren noch von 3,62 Millionen Euro (OHG-Anbau), 10,11 Millionen Euro (OHG-Sanierung) und 18,97 Millionen Euro (IKGSanierung) die Rede.
Die Berechnungsgrundlage
Grundlage der Berechnung ist die Erweiterung der beiden Gymnasien von einer Siebenzügigkeit auf eine Achtzügigkeit. Beide Schulen sollen nach der Sanierung vierzügig laufen. Genau dafür erhält das OHG den Anbau für Fach- und Klassenräume. Hintergrund dieser Annahme ist, dass seit der Errichtung der Schulen in den 1960er- und 1970er-Jahren die Anzahl der Schüler gestiegen ist.
In das Konzept wurden zudem folgende Punkte aufgenommen: Am IKG wird im Westflügel ein Unterrichtscluster der Jahrgänge fünf bis neun eingerichtet, zu denen Klassenzimmer für Lerngruppen oder Projektarbeit gehören. Alle Räume der Klasse zehn am IKG kommen in den Mittelbau, die gemeinsame Oberstufe von IKG und OHG wird im Ostflügel des IKG untergebracht, und alle Fachräume werden im Turm des IKG platziert. Am OHG werden für die Klassen fünf bis neun ebenfalls Jahrgangscluster gebildet. Alle Räume für die Naturwissenschaften liegen nebeneinander und sind ebenerdig, weitere Fachräume sollen sich anschließen. Zudem soll es am OHG im Erdgeschoss eine direkte Anbindung zwischen Haupt- und Ergänzungsbau geben.