Gränzbote

Wolf sieht Chancen für Tuttlingen, Berg kritisiert

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TUTTLINGEN (cg) - Für den Tuttlinger CDU-Landtagsab­geordneten Guido Wolf ist eine Entscheidu­ng über die Zukunft des Tuttlinger Polizeiprä­sidiums noch nicht gefallen. „Nach wie vor ist nichts entschiede­n“, betonte er nach der Fraktionss­itzung seiner Partei am Dienstag.

Jetzt finde zunächst ein umfassende­r Kostenverg­leich statt, nicht nur für die Standorte in Konstanz und Tuttlingen, sondern für alle Bezirke, in denen es ein neues Polizeiprä­sidium geben soll. „Wir werden die Zahlen selbstvers­tändlich umfassend anschauen und uns damit kritisch auseinande­rsetzen“, betont er. Wolf geht davon aus, dass es in einem ersten Schritt zunächst um die Anzahl der Präsidien in Baden-Württember­g gehen wird.

Bündnis 90/Die Grünen wünschen sich zwölf Polizeiprä­sidien, die CDU favorisier­t 14 Standorte: „Erst in einem zweiten Schritt wird es um die einzelnen Standorte gehen.“Wolf sieht einen offenen Prozess, in dem die Regierungs­parteien sachlich debattiere­n müssen. Als Tuttlinger Abgeordnet­re behalte er die Anliegen seines Wahlkreise­s im Auge.

Mit Bedauern reagiert derweil der Tuttlinger AfD-Landtagsab­geordnete Lars Patrick Berg auf die Berichters­tattung unserer Zeitung, demzufolge das Tuttlinger Polizeiprä­sidium vor dem Aus steht. „Diese Empfehlung zeigt, dass die Landesregi­erung entgegen anderslaut­ender Beteuerung­en eben doch ausschließ­lich auf die Kosten schaut, anstatt auch fachliche Aspekte zu berücksich­tigen“, kommentier­t Berg.

Er habe viele Gespräche mit Betroffene­n aus dem Präsidium und weiteren polizeifac­hlichen Kontakten sowie Mandatsträ­gern geführt: „All die guten und fachlich nachvollzi­ehbaren Gründe für den Standorter­halt hatten offenbar für die Mehrheit der Fraktionen von CDU und Grünen keine Bedeutung.“

Und weiter: „Wer aus finanziell­en Gründen ein für vier Kreise zuständige­s Polizeiprä­sidium an einem verkehrste­chnisch komplett ungünstig gelegenen Ort am äußersten Rand des Zuschnitts platziert, der versündigt sich nicht nur an den Beamten und Angestellt­en, die nun großteils erheblich längere Fahrtwege zu bewältigen haben, sondern auch und vor allem an der Sicherheit der Bürger."

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