Wette: Diakonie fordert Stadt heraus
Gewicht von Promis gegen Lebensmittelspenden – Samstag: Woche der Diakonie startet
TUTTLINGEN - Die landesweite Eröffnung der Woche der Diakonie 2017 findet in Tuttlingen statt. Am Samstag, 24. Juni, 11 Uhr, ist Start am Tuttlinger Marktplatz. Unter dem Motto „Geht’s noch? – Diakonie gegen Armut“gibt es ein buntes Bühnenprogramm. Hauptakt wird eine Wette sein: Die Diakonie wettet gegen die Stadt, vertreten durch Oberbürgermeister Michael Beck, dass sie es nicht schafft, das Gewicht von Promis in Lebensmittelspenden für den Tafelladen aufzuwiegen.
Dafür müssen die vier Promis – Michael Beck, Eva-Maria Armbruster (stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg), Landrat Stefan Bär und der evangelische Dekan Sebastian Berghaus – gegen 11.25 Uhr auf eine Waage, um ihr „Kampfgewicht“zu ermitteln. Topp, die Wette gilt: Nun sind die Tuttlinger gefragt, indem sie möglichst in großen Mengen Lebensmittelspenden für den Tafelladen abgeben. Wird die Kilozahl der Promis mit Spenden überboten, schenkt die Diakonie der Stadt ein Hochbeet des Lebenswerks der Kreisdiakonie. Verliert die Stadt, weil es zu wenig Spenden gibt, muss OB Beck seinen Wetteinsatz einlösen und eine Schicht im Tafelladen übernehmen. Die Wette wird gegen 12.20 Uhr aufgelöst.
Mehr Nutzer, weniger Spenden
„Die Nutzer der Tafel werden seit Jahren mehr“, sagt Dennis Kramer, Geschäftsführer der Kreisdiakoniestelle Tuttlingen – zuletzt verschärft durch den Zuzug von Flüchtlingen und Asylbewerbern. Mehr als 9200 Kunden kamen 2016 zum Einkaufen in den Tafelladen an der Möhringer Straße. Das sind rund 2000 mehr als im Vorjahr. Im Gegensatz dazu steht ein deutlicher Rückgang an Lebensmittelspenden. Die Fragestellung „Geht’s noch?“bezieht sich also auch darauf, wie es sein kann, dass der Tuttlinger Tafelladen nicht genug Waren hat, um seine Kunden auszustatten, so der evangelische Pfarrer Jens Junginger.
Neben der Kreisdiakoniestelle mit Diakonieladen Kaufkultur, Lebenswerk und Tafelläden sind noch verschiedene andere diakonische und soziale Einrichtungen am Samstag dabei: Der Dornahof, das EliasSchrenk-Haus, die Evangelische Sozialstation und der Krankenpflegeverein sowie Mutpol und die Psychologische Beratungsstelle präsentieren sich in der Diakonie-Expo im Diakonieladen in der Oberen Hauptstraße 9.
Alle zusammen gestalten zudem von 12.30 bis 15.30 Uhr das Bühnenprogramm am Marktplatz. Zusätzlich verwandeln sich Marktplatz und Teile der Bahnhofstraße in den Markt der Diakonie.
Aktionen wie Schätzspiele und Quiz, Verkauf von Waren des Diakonieladens und Upcycling-Produkten, Blindübungen, Alterssimulation, Rollstuhlparcours und ein Fußballkäfig sind dort zu finden.
Am kommenden Wochenende ballen sich die Veranstaltungen wieder in der Stadt: ProTUT-Flohmarkt, Stadtkirchenfest, Internationales Begegnungsfest, um nur einige zu nennen. „Für uns passt die Eröffnung der Woche der Diakonie, da die Veranstaltungen ineinander greifen können“, sagt Junginger zur Kollission mit dem Stadtkirchenfest am Samstag.
Auch für das Internationale Begegnungsfest am Sonntag sieht er genügend Raum, da das Stadtkirchenfest am diesem Nachmittag bereits ausklingen werde. Wer am Samstag nicht da sein kann, kann seine Warenspenden für die Wette bereits am Freitag, 23. Juni, zwischen 8 und 11 Uhr im Tafelladen in der Möhringer Straße in Tuttlingen vorbeibringen.