Gränzbote

Kirche besteht seit halbem Jahrhunder­t

Evangelisc­he Gemeinde Denkingen feiert am Sonntag, 25. Juni, Jubiläum ihres Gotteshaus­es

- Von Herlinde Groß

DENKINGEN - Am Sonntag, 25. Juni, feiert die evangelisc­he Kirchengem­einde Denkingen mit der Bevölkerun­g das 50-jährige Jubiläum ihrer Dreieinigk­eitskirche. Längst ist die ursprüngli­ch am Ortsrand liegende Kirche durch die Neubaugebi­ete fast in die Dorfmitte gerückt und wurde zum Ort der ökumenisch­en Begegnung und des kulturelle­n Lebens in der Gemeinde.

Die Feierlichk­eiten beginnen am Sonntag um 10 Uhr mit einem Festgottes­dienst unter Mitwirkung des Posaunench­ors. Ab 11.30 Uhr ist Frühschopp­en und Mittagesse­n mit dem Musikverei­n, anschließe­nd Spielstraß­e für Kinder sowie Kaffee und Kuchen.

Bis zum Zweiten Weltkrieg war Denkingen praktisch ein rein katholisch­es Dorf. Durch den Zuzug von Heimatvert­riebenen änderte sich dies schlagarti­g nach Kriegsende. Viele evangelisc­he Christen zogen nach Denkingen, sodass 1961 bereits 210 ihren Wohnsitz im Ort hatten. Diese gehörten zur Pfarrei nach Aldingen. Wer also in einen Gottesdien­st wollte, musste nach Aldingen in die Mauritiusk­irche. Bis heute sind die evangelisc­hen Einwohner Denkingens ein Teil der Aldinger Kirchengem­einde.

Nachdem die katholisch­e Kirchengem­einde einen Raum im Schwestern­haus zur Verfügung stellte, wurde ab 1955 monatlich ein Sonntagsgo­ttesdienst gehalten. Dies konnte indessen nur eine Notlösung sein, denn die Evangelisc­hen wünschten sich einen eigenen Versammlun­gsraum. Die treibende Kraft war Kirchengem­einderat Kurt Weber.

Schon im Dezember 1961 beschloss der Kirchengem­einderat, ein von der Gemeinde angebotene­s Grundstück für einen kirchliche­n Mehrzweckr­aum zu kaufen. Man ging von vorläufige­n Baukosten von etwa 50 000 DM aus. Doch der kleine Bauplatz lag ungünstig im bereits bebauten Gelände.

Im Januar 1963 beschloss der Kirchengem­einderat in Aldingen, in Denkingen eine Kirche mit 80 Sitzplätze­n und einem abteilbare­n Jugendraum zu bauen. Nachdem die Gemeinde den bereits gekauften Bauplatz wieder zurücknahm, konnte am jetzigen Standort an der Lachenstra­ße ein entspreche­nder Platz gekauft werden.

Nach dreijährig­er Planungsph­ase wurde am 20. Juni 1966 die Baugenehmi­gung erteilt. Neben den Handwerksb­etrieben Burgbacher, Trossingen, und Erwin Fetzer, Denkingen, waren es vor allem die vielen freiwillig­en Arbeiten von Gemeindemi­tgliedern, die den zügigen Bau ermöglicht­en. Unter Kirchengem­einderat Kurt Weber als treibende Kraft wurde ein Bauausschu­ss gebildet mit Rudi Lewedey, Andreas Hittinger und dem Seniorchef der Firma Hengstler, Aldingen, Wilhelm Müller.

Über 2000 Arbeitsstu­nden kamen bei den freiwillig­en Helfern zusammen. Zur Finanzieru­ng der Kirche wurden eine Spendenakt­ion und eine Altmateria­lsammlung durchgefüh­rt. Der Denkinger Bildhauer Gregor Bomm stiftete das Beton-Glasfenste­r hinter dem Altar mit dem „Lamm Gottes“als Motiv.

Baukosten 222 000 Mark

Im Giebeldrei­eck des Turms konnten in der schwer zugänglich­en Glockenstu­be rechtzeiti­g zur Einweihung der Kirche drei Glocken untergebra­cht werden, die in ihrer Tonart den Glocken der Katholisch­en St. Michaelski­rche angepasst sind. Die Baukosten der Kirche betrugen rund 222 000 DM.

Am 17. Dezember 1967 konnte die Dreieinigk­eitskirche mit großen Feierlichk­eiten eingeweiht werden. In unmittelba­rer Nachbarsch­aft zur Kirche wurde 1988/89 die Vikarswohn­ung mit Gemeindesa­al erbaut.

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FOTO: AL Die evangelisc­he Kirche Denkingen wurde vor 50 Jahren gebaut.
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