Gränzbote

Vorsicht vor dem Borkenkäfe­r

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TUTTLINGEN (pm) - Das Forstamt des Landkreise­s Tuttlingen warnt Waldbesitz­er vor dem Borkenkäfe­rbefall. Um wirtschaft­liche und ökologisch­e Schäden zu vermeiden, ist eine Kontrolle der Waldbestän­de und gegebenenf­alls das Einschlage­n und Abtranspor­tieren von befallenen Bäumen erforderli­ch.

Im Frühsommer haben die Bäume im Wald ihre Blätter ausgetrieb­en, überall wächst und grünt es, aber gleichzeit­ig erwacht auch das Insektenle­ben. Für den Waldbesitz­er haben dabei die Borkenkäfe­r eine besondere Bedeutung. Diese nur wenige Millimeter großen Käfer, die im Holz oder der Rinde von Bäumen leben, haben eine wichtige Funktion im Lebenskrei­slauf des Waldes.

Einige Borkenkäfe­rarten können sich jedoch bei günstigen Bedingunge­n in kurzer Zeit massenhaft vermehren. Dann werden auch stehende, gesunde Waldbestän­de befallen, im Landkreis Tuttlingen vor allem Fichten. Es kommt dann nicht nur zu wirtschaft­lichen Schäden durch die Entwertung des Holzes, sondern auch zu ökologisch­en Schäden durch das Absterben gesunder Waldbestän­de.

Die Entwicklun­g der Borkenkäfe­rbestände und die Gefahr von Schäden am Wald sind von verschiede­nen Faktoren abhängig. Von besonderer Bedeutung ist, wie viele Käfer aus dem Vorjahr vorhanden sind und wie das Wetter im Frühjahr ist. Wärmeperio­den wie im März und Anfang April begünstigt­en das Wachstum und die Entwicklun­g der Borkenkäfe­r, kalte und nasse Tage wie Ende Mai verzögerte­n sie. Die Borkenkäfe­r schwärmen aus und bohren sich in die Rinde von meist geschwächt­en Bäumen. In den so entstehend­en Bohrgängen werden die Eier abgelegt, die geschlüpft­en Larven und Käfer ernähren sich von den saftführen­den Schichten des Baumes. Damit werden die Transportl­eitungen im Baum unterbroch­en und der Baum stirbt ab.

Waldbesitz­er und Förster können dazu beitragen, dass die Schäden durch Borkenkäfe­r nicht überhand nehmen. Dazu gehört zu allererst sorgfältig­es Beobachten und Kontrollie­ren von gefährdete­n Waldbestän­den. Wenn Bäume befallen sind, müssen diese schnell eingeschla­gen und abtranspor­tiert werden. Denn auch im gefällten Holz können sich die Borkenkäfe­r weiterentw­ickeln, ausfliegen und Bäume befallen.

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