Gränzbote

Viel Akrobatik zum Jubiläum

Tuttlinger Albert-Schweitzer-Schule hat seit 50 Jahren ihren Namen

- Von Simon Schneider

TUTTLINGEN - Seit 50 Jahren hat die Albert-Schweitzer-Schule in Tuttlingen ihren Namen. Mit einer Zirkusproj­ektwoche und zwei Aufführung­en als Höhepunkte am Freitag, 23. Juni, feiert die Schule dieses Jubiläum.

Was heute ein sonderpäda­gogisches Bildungs- und Beratungsz­entrum mit dem Förderschw­erpunkt Lernen ist, hat vor über 50 Jahren mit dem Einzug in das ehemalige Waisenhaus, das 1966 in das neu errichtete Kinderdorf umzog, seinen Anfang genommen. Im gleichen Jahr kaufte die Stadt Tuttlingen das Waisenhaus für umgerechne­t 750 000 Euro, das seither als Schulort für die Sonderschu­len genutzt wird. Folglich zog die Sonderschu­le für Lernbehind­erte und auch die Sonderschu­le für Bildungssc­hwache in das Gebäude ein.

Ein Jahr später erfolgte die Umbenennun­g in Albert-Schweitzer-Schule. Der Name setzte sich gegen zwei weitere Vorschläge durch, da er am ehesten angebracht schien, weil das Leben Albert Schweitzer­s im Dienste der Nächsten stand. 1978 erfolgte der Umzug der Sonderschu­le für Bildungssc­hwache in die neu erbaute Johann-Peter-Hebel-Schule.

In der Folge wurde das alte Waisenhaus größtentei­ls abgerissen. Im Jahr 1981 wurde das neue Schulgebäu­de, das umgerechne­t mehr als zwei Millionen Euro kostete, eingeweiht. Im darauffolg­enden Jahr wurde der Altbau saniert, und 1983 wurde die neue Sporthalle eingeweiht.

Nach der Umbenennun­g stieg die Anzahl der Schüler von 151 bis auf 260 Lernbehind­erte und 40 bildungssc­hwache Schüler im Jahr 1974 an. 1986 gab es rund 190 Schüler, verteilt auf neun Klassen. Aktuell registrier­t die Schule 78 Schüler und 22 Schüler in der Inklusion, die auf sieben Klassen und Inklusions­gruppen mit insgesamt 14 Lehrkräfte­n aufgeteilt sind.

Eine komplette Probenwoch­e

Passend zum 50-jährigen Namensjubi­läum veranstalt­et die Schule eine Zirkusproj­ektwoche. Tatkräftig werden sie dabei von Profis unterstütz­t – dem Zirkus Abeba aus Freiburg. Die Zirkusleit­erin, Bente Scheffold, ist mit dem staatlich geprüften Artisten und Zirkuspäda­gogen Max Pannicke angereist und studiert mit den Schülern eine Zirkusauff­ührung ein. Die Kinder sind in Gruppen wie Clowns, Akrobatik, Trapez oder Zaubern eingeteilt und proben in dieser Woche ausschließ­lich auf die Aufführung am Freitag. Mut, Überwindun­gskraft und Geschickli­chkeit sind gefragt. Eine Gruppe zeigt sogar einen Showact mit Nagelbrett und Scherben.

„Die Klassen sind in dieser Projektwoc­he aufgelöst. Die Kinder durften dabei rein nach Interesse wählen“, sagt Rektorin Heike Zwick, die sich freut, dass die Kinder mit Begeisteru­ng dabei sind.

„Man merkt, dass der Gemeinsinn dadurch gestärkt wird“, und dass bei den Schülern von Tag zu Tag ein deutlicher Fortschrit­t erkennbar wäre: „Es ist schön, mit anzusehen, wie durch Teamgeist die Schüler und die ganze Schule über sich hinauswäch­st.“

Auch die Lehrer und viele Eltern helfen bei der Gestaltung und Organisati­on der Aufführung­en mit. „Die Zusammenar­beit mit der Schule läuft total unkomplizi­ert, und alle packen mit an“, freut sich Bente Scheffold.

Vor allem die Schüler seien motiviert: „Es läuft super, die Kinder haben viel Spaß, sind sehr fleißig und erzielen unglaublic­he Lernfortsc­hritte“, lobt Bente Scheffold.

Die Besucher erwarte eine phänomenal­e Zirkussens­ation, so viel sei an dieser Stelle schon mal verraten.

 ?? FOTO: SIMON SCHNEIDER ?? Proben für eine Zirkusauff­ührung: Zirkuspäda­goge Max Pannicke (hinten) vom Freiburger Abeba Zirkus trainiert mit Schülern der Albert-Schweitzer-Schule für den großen Auftritt am Freitag.
FOTO: SIMON SCHNEIDER Proben für eine Zirkusauff­ührung: Zirkuspäda­goge Max Pannicke (hinten) vom Freiburger Abeba Zirkus trainiert mit Schülern der Albert-Schweitzer-Schule für den großen Auftritt am Freitag.

Newspapers in German

Newspapers from Germany