Flüchtlingshelfer sind überfordert
Gosheimer Helferkreis beklagt mangelnde Unterstützung, vor allem aus dem Landratsamt
GOSHEIM – Eine bunte Mischung aus formalen Beschlüssen und interessanten Anfragen hat den Gosheimer Gemeinderat am Montag beschäftigt. Gemeinderat Thomas Weber erkundigte sich, ob es in der „Flüchtlingshilfe“Probleme gebe. Er habe gehört, dass wichtige Leute sich aus dem „privaten Helferkreis“zurückgezogen hätten.
Bürgermeister Bernd Haller gab zu, dass es „in letzter Zeit schlecht gelaufen“sei. Die ehrenamtlichen Helfer hätten mehr und mehr Dinge tun müssen, die für sie nicht vorgesehen seien. Sie wollten „nicht länger den Kopf hinhalten“, so Haller. Man müsse dringend in einer nicht öffentlichen Sitzung über diese Probleme sprechen.
Am 20. Dezember 2015 hatte der Bürgermeister im Sitzungssaal des Rathauses über 50 Leute begrüßt, die Personen aus zwölf Nationen sind im Gosheimer „Flüchtlings-Container“im Schönblickweg untergebracht. sich bereit zeigten, in einem „Helferkreis für Asyl-Suchende“mitzuarbeiten. Haller zeigte sich damals von dem großen Zuspruch überwältigt. Heute sind nur noch wenige dieser ehrenamtlichen Helfer übrig geblieben. Und jetzt ist zu hören, dass ein paar der Hauptorganisatoren das Handtuch geworfen haben, weil sie sich mit den Aufgaben überfordert sehen, die man von ihnen verlangt. 45 Menschen mit zwölf verschiedenen Nationalitäten sind derzeit im „Flüchtlings-Container“im Schönblickweg untergebracht. Die Bewohner kommen aus Syrien, dem Iran, aus der Türkei, aus Eritrea, Somalia, Nigeria, Ghana, Georgien, China, Nord-Korea, Gambia und dem Senegal.
Die Helfer beklagen sich über mangelnde Unterstützung, vor allem von Seiten des Landratsamtes: „Anderswo klappt es doch auch; warum bei uns nicht?“Dabei geht es um Sprach- und Integrationskurse, um Fahrdienste, Kostenübernahmen, die Ordnung im Container und vieles mehr.
Demnächst sollen der Gemeinde zur Anschluss-Unterbringung noch zwei Afghanen (eine Mutter und ihr Sohn) zugewiesen werden. Sie sollen in der Weiherstraße einquartiert werden.