Öko-Schutzwall
Hat sich die ganze Welt in ihm getäuscht? Bislang dachte doch ein jeder, dass Donald Trump unter alternativen Energien Hochleistungsholzvergaser und Atomantriebe versteht. Doch nun scheint sich der US-Präsident als Öko-Aktivist etablieren zu wollen. Wie sonst ist sein Vorschlag zu verstehen, die von ihm geplante AntiMigranten-Mauer zum sonnigen Mexiko mit Solarspiegeln zu versehen? Diese könnten preiswert Strom produzieren, erklärte Trump vor Anhängern in Iowa: „Ziemlich gute Vorstellung, nicht wahr? Schließlich sprechen wir über die Südgrenze, eine Menge Sonne, eine Menge Hitze.“
Womit auch einige Erklärungen denkbar werden, warum Trump mit dem Pariser Klimaabkommen nichts am Toupet hat: 1. Es ging ihm schlicht und ergeifend nicht weit genug. Oder 2. Der Mann denkt viel strategischer: Das Ozonloch weiter zu öffnen, bedeutet: Noch mehr Sonne, noch mehr Hitze, noch mehr günstiger Solarstrom! Denn allen Ernstes fügte Trump bei seiner Rede im Mittleren Westen noch hinzu, dass sich das Bauwerk so quasi selbst finanziere und Mexiko – tätärä! – dann auch nicht so viel Geld für das Mäuerchen bezahlen müsse. „Und das ist gut, nicht wahr?“Außerdem, das hat Trump wahrscheinlich gar nicht bedacht, wäre das Wort Flüchtlingsstrom endlich positiv besetzt.
Aus deutscher Perspektive kommt die Idee mit der Solarmauer viel zu spät. Wobei: Nicht auszudenken, wie die SED den Öko-Schutzwall instrumentalisiert hätte. Und womöglich hätten die Grünen einst mit allen Mitteln versucht, den Fall der Öko-Mauer zu verhindern. (jos)