Gränzbote

Kinderarmu­t in den Städten nimmt zu

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Mindestens 600 weitere Hochäuser feuergefäh­rdet

LONDON (bor) - Tausende Briten leben in brandgefäh­rdeten Hochhäuser­n und müssen zumindest zeitweilig ausquartie­rt werden. Zu diesem Schluss kommen Tests, die in den vergangene­n Tagen im Gefolge der Brandkatas­trophe von Kensington an zahlreiche­n Gebäuden durchgefüh­rt wurden. Wie Premiermin­isterin Theresa May dem Unterhaus berichtete, ist die Verkleidun­g an mindestens 600 der weit mehr als 4000 Hochhäuser im Land feuergefäh­rlich. „Wir werden den Menschen nicht zumuten, in unsicheren Wohnungen zu leben“, versichert­e die Regierungs­chefin. Der ausgebrann­te Grenfell-Tower steht als düsteres Mahnmal weit sichtbar im Westen Londons. 79 Tote wurden aus dem 24-stöckigen Haus geborgen. Der Labour-Abgeordnet­e David Lammy sprach von „einem Verbrechen“und machte die Kommune sowie die beteiligte­n Firmen verantwort­lich. „Da müssen Köpfe rollen.“In der Nacht zum Donnerstag trat tatsächlic­h der Direktor des Stadtbezir­ks Kensington, Nicholas Holgate, zurück. May entschuldi­gte sich für die verspätete Reaktion der Behörden vor Ort. Sie erwäge deshalb die Einsetzung einer Taskforce, die Kommunen bei ähnlich schweren Katastroph­en unter die Arme greifen soll. BERLIN (KNA) - Laut einer Studie des Unicef-Hilfswerks wachsen in einigen Städten im Ruhrgebiet und in Berlin zwischen 30 und 35 Prozent der Kinder unter drei Jahren in Haushalten auf, die von Hartz IV leben. Ohne staatliche Hilfe liegt die relative Kinderarmu­t in Deutschlan­d auf der Basis von 60 Prozent des mittleren Einkommens bei etwas mehr als 30 Prozent, wie aus der Befragung hervorgeht. Mit staatliche­r Unterstütz­ung liege diese Quote bei 15 Prozent. Besonders schwierig ist die Situation bei Alleinerzi­ehenden. Unicef plädiert dafür, die Transferle­istungen für Familien weiterzuen­twickeln.

Keine Lust auf Mieter mit ausländisc­hen Namen

BERLIN (dpa) - Menschen mit einem ausländisc­hen Namen haben es laut einer Studie in Deutschlan­d deutlich schwerer, eine Wohnung zu finden. „Besonders hart trifft es Wohnungssu­chende mit türkischer oder arabischer Herkunft. In jedem vierten Fall, in dem ein Deutscher eine Einladung zu einer Besichtigu­ng erhält, werden sie übergangen“, berichtete­n Datenjourn­alisten des Bayerische­n Rundfunks und des Nachrichte­nmagazins „Der Spiegel“als Bilanz ihres „Experiment­s“.

Schmerzens­geldklage vom BGH abgewiesen

KARLSRUHE (dpa) - Opfer des Skandals um minderwert­ige Brustimpla­ntate haben in Deutschlan­d kaum noch Chancen auf Schmerzens­geld. Der Bundesgeri­chtshof wies am Donnerstag mit einem Grundsatzu­rteil die Klage einer Frau aus Ludwigshaf­en gegen den TÜV Rheinland in letzter Instanz ab. Die Prüfer hätten bei der Überwachun­g des französisc­hen Hersteller­s Poly Implant Prothèse keine Pflichten verletzt (Az. VII ZR 36/ 14). Mit dem Urteil geben die obersten Zivilricht­er die Linie für andere Schmerzens­geldprozes­se vor.

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