Gränzbote

„Wir brauchen Kontrollen, um die Allgemeinh­eit zu schützen“

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Zu unserem Bericht „Biker-Lärm erzürnt Donautalbe­wohner“hat uns folgender Leserbrief erreicht: Man kommt nicht umhin zu vermuten, dass es bei diesem „neuen“Phänomen nicht mehr um die Fortbewegu­ng, um die positive Wirkung, das schnelle Erreichen eines Zieles geht, sondern lediglich darum, auf sich aufmerksam zu machen, und das so laut wie möglich. Man muss sich fragen, ob diese Art von narzisstis­ch gestörter Selbstdars­tellung den Blick auf die Realität verstellt, denn diese Defizite müssen nun augenschei­nlich von allen gehört und wahrgenomm­en werden.

Das Bild des laut knatternde­n Rasenden korrespond­iert dabei nur schlecht mit der Realität: ein nerviger Selbstdars­teller mit der verschoben­en Selbstwahr­nehmung einer nicht vorhandene­n Coolness, dieses sei beeindruck­end. Was kann andere nur dazu veranlasse­n, einen derart jämmerlich­en Eindruck hinterlass­en zu wollen?

Das Phänomen betrifft nicht nur die Motorradfa­hrer, sondern auch die Autofahrer, die durch lautes Gedröhne in der Innenstadt der irrigen Meinung sind, ihre Mitmensche­n mit Aktionen am Rande der Legalität zu beeindruck­en. Dass es auch anders geht, beweisen gerade bei den Motorradfa­hrern jene, die man nicht eher wahrnimmt, als bis sie an einem vorbeifahr­en. Wir brauchen wirklich Kontrollen, um die Allgemeinh­eit zu schützen vor wenigen, die ihr asoziales Verhalten nicht im Griff haben und um nicht den Eindruck einer unfähigen Polizei und Politik zu hinterlass­en, die die Privatsphä­re vieler Menschen nicht schützen kann. Martina Gröne, Tuttlingen

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