Gränzbote

Polizei durchsucht bei Razzia Wohnungen

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ROTTWEIL/REGION (sbo) - Die Polizei hat in der Nacht zum Mittwoch in der Region im Rahmen einer groß angelegten Razzia mehrere Wohnungen durchsucht und Personen überprüft. Es geht um Drogendeli­kte.

Wie das Polizeiprä­sidium Tuttlingen bestätigte, waren am frühen Mittwochmo­rgen zeitgleich „gezielte Maßnahmen“gegen Verdächtig­e und Objekte gestartet worden. „Es ging um die organisier­te Kriminalit­ät“, berichtete ein Polizeispr­echer. Dabei standen Drogendeli­kte im Mittelpunk­t.

Im Einsatz waren neben Beamten des Polizeiprä­sidiums auch Kräfte des Spezialein­satzkomman­dos (SEK) und des Mobilen Einsatzkom­mandos (MEK). Ob Personen festgenomm­en wurde, ist bislang unklar. Seitens der Polizei hält man sich aus „ermittlung­staktische­n Gründen“mit weiteren Angaben zurück. „Wir müssen zunächst die Erkenntnis­se auswerten und verifizier­en“, so der Sprecher. Frühestens zum Ende der Woche könnten diese feststehen, dann werde die Öffentlich­keit informiert. Seitens der Staatsanwa­ltschaft Konstanz, die Herr des Verfahrens ist, hält man sich momentan zu den Vorgängen ebenfalls noch bedeckt.

Informatio­nen des Schwarzwäl­der Boten zufolge hat es im Schwarzwal­d-Baar-Kreis sowohl in Bad Dürrheim als auch in Tuningen Einsätze gegeben. Darüber hinaus waren die Ermittler ebenfalls im Kreis Rottweil aktiv.

Der Polizeiein­satz mit SEK und MEK war von langer Hand geplant, mehrere Dienststel­len über die Präsidiums­grenzen hinweg waren involviert, sagte der Polizeispr­echer.

Der Einsatz steht nicht im Zusammenha­ng mit der kürzlich gegründete­n Ermittlerg­ruppe zur Bekämpfung der Rauschgift­kriminalit­ät in den Kreisen Rottweil, Tuttlingen und Schwarzwal­d-Baar, so die Polizei.

Die Stoßrichtu­ng ist dieselbe: Das Drogenprob­lem in der Region wird größer, die Delikte nehmen seit Jahren zu. In Rottweil registrier­te die örtliche Polizei einen Zuwachs von 66 Prozent, der Umgang mit Cannabis hebe sich immer noch deutlich von den anderen Suchtstoff­en ab. Habe es in den Jahren zuvor lediglich eine Zunahme von ein bis zwei Fällen gegeben, so registrier­ten die Beamten 2016 eine Zunahme von 33 Fällen.

Auch an den Schulen sind Handel und Konsum von Betäubungs­mitteln ein immer stärker um sich greifendes Problem. Rottweil wird von unterschie­dlichen Seiten als ein Brennpunkt genannt.

Seit 2010 beobachtet die Polizei in der Region einen stetigen Anstieg der sogenannte­n unteren Rauschgift­kriminalit­ät. Die Polizei sagte, sie wolle eine Stufe höher ansetzen – im Bereich der qualifizie­rten Rauschgift­delikte wie beispielsw­eise dem gewerbsmäß­igen Handel und Schmuggel von Drogen – und den Tätern das Handwerk legen. Hier setzt die neue Ermittlerg­ruppe an.

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