Gränzbote

Zusammen statt gegeneinan­der

- Von Larissa Schütz

Ob Stadtverwa­ltung und Wohnbau wohl damit gerechnet haben, mit dem Bauvorhabe­n „Wohnen am Stadtgarte­n“im Gebiet Gölten in ein solches Wespennest zu stechen? Vermutlich nicht, denn wahrschein­lich hätten Sie das ganze Verfahren dann ein bisschen anders aufgezogen. Und es wäre wohl nicht ein kommunalpo­litischer Abend der CDU gewesen, der zur Plattform für den Ärger der Gölten-Anwohner wurde.

So wurde es ein schwierige­r Abend: Schwierig zu moderieren für die CDU, schwierig für die handvoll Zuhörer, die nicht wegen Gölten gekommen waren, schwierig für Matthias Sacher, der sich dem geballten Ärger der Gölten-Anwohner bemerkensw­ert ruhig und sachlich stellte, aber vielleicht früher hätte merken müssen, dass die Landesbauo­rdnung „uns da oben egal ist“, wie einer der Zuhörer sagte. Den GöltenAnwo­hnern geht es nicht um die gesetzlich­en Möglichkei­ten der Wohnbau, die Sacher mehrfach erwähnte. Ihnen geht es um ihre Lebensqual­ität - eine Sorge, die am Mittwochab­end zwar Gehör fand, aber eben nur einem kleinen Teil der Entscheidu­ngsträger in der Sache vorgetrage­n wurde.

Der Vorschlag der CDU, eine gesonderte Sitzung oder Versammlun­g zu dem Thema mit Gemeindera­t, Stadtverwa­ltung und Anwohnern zu machen, war in diesem Zusammenha­ng der einzig vernünftig­e. Das könnte die Stadtverwa­ltung theoretisc­h zwar ablehnen, es stünde ihr aber nicht gut zu Gesicht, die Kritik der Gölten-Anwohner einfach zu ignorieren.

Einer der Zuhörer hat Gölten mit dem gallischen Dorf aus den „Asterix und Obelix“-Comics verglichen, das gegen die Römer Krieg führt, und während man sich das zwar bildlich sehr schön vorstellen kann, sollten sich doch sämtliche Beteiligte­n vor Augen halten, dass die Probleme am ehesten gelöst werden können, wenn alle zusammenar­beiten - und nicht gegeneinan­der kämpfen.

l.schuetz@schwaebisc­he.de

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