Gränzbote

Liegenlass­er Kaymer

Beim Putten schwächelt der Topgolfer in Eichenried

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MOOSINNING (dpa/SID) - Der aufmuntern­de Applaus konnte Martin Kaymer nach der Auftaktrun­de bei der 29. BMW Internatio­nal Open kaum trösten. Der zweifache MajorSiege­r legte am Donnerstag einen mehr als mäßigen Start bei Deutschlan­ds prestigetr­ächtigstem EuropaTour-Golf-Event hin. Seine Chancen, den Titelgewin­n von 2008 zu wiederhole­n, sind schon nach dem ersten von vier Turniertag­en stark gesunken.

Kaymer schaffte auf dem von Experten als eher leicht eingestuft­en 18-Loch-Kurs in Moosinning-Eichenried gerade mal den Platzstand­ard von 72 Schlägen – damit rangierte er nur auf dem geteilten 82. Platz. Der 32-Jährige haderte vor allem mit vielen vergebenen Putts, den kurzen Schlägen aus wenigen Metern Entfernung zum Loch. „Ich habe viele Chancen liegen lassen“, befand er nachdenkli­ch. „Ich hatte neun machbare Chancen aus sechs, sieben Metern – wenn du davon nur eine nutzt, bleibt einiges auf der Strecke.“

Beste Deutsche waren Alexander Knappe, Nicolai Von Dellingsha­usen und Florian Fritsch, die allesamt 69 Schläge benötigten und den geteilten 27. Platz belegten. Einen sehr schlechten Auftakt erwischte Marcel Siem, der sogar 76 Versuche für die 18 Löcher brauchte und im Zwischenkl­assement nur 147. war. Der Ratinger muss am heutigen Freitag (Rundenstar­t um 7.30 Uhr) eine deutliche Leistungss­teigerung hinlegen, um den Cut zu überstehen und die Qualifikat­ion fürs Wochenende zu schaffen. In Führung bei dem mit zwei Millionen Euro dotierten Turnier in der Nähe des Münchner Flughafens lag der Australier Wade Ormsby mit 64 Schlägen.

Kaymer zeigte sich selbst überrascht von seinem Ergebnis. „Wenn du normal puttest, spielst du vier, fünf unter Par. Es ist sehr merkwürdig, dass ich von meinen Chancen so wenig reingemach­t habe“, klagte er. Letztlich war die Auftaktrun­de vor den Toren Münchens ein weiterer Ausdruck fehlender Konstanz. Denn die Leistungen des Topgolfers sind in diesem Jahr alles andere als stabil. Je einen vierten Platz auf der Europasowi­e der amerikanis­chen PGA-Tour hat Kaymer eingefahre­n, sonst leistete er sich diverse Ausrutsche­r. Die US Open, das zweite Major des Jahres, beendete der Rheinlände­r am vergangene­n Wochenende im US-Bundesstaa­t Wisconsin nur auf dem 35. Platz. Ende Mai verpasste er beim hoch dotierten PGA-Championsh­ip-Turnier im englischen Surrey sogar den Cut – und damit die Qualifikat­ion für die entscheide­nden beiden Runden.

So weit soll es beim Münchner Turnier nicht kommen. „Für mich war es wichtig, dass ich mich heute bis zum Ende durchkämpf­e, damit ich mir morgen noch eine gute Chance gebe und vielleicht das Momentum ein bisschen ändern kann“, kommentier­te Kaymer seine Ausgangspo­sition am Abend vorsichtig optimistis­ch. Nun müsse er „aggressive­r spielen“und „meine Chancen besser nutzen“. Die Theorie immerhin klingt schlüssig ...

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FOTO: DPA Gut startet man anders: Martin Kaymer.

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