Mayer glaubt gegen Federer an Chance
HALLE/WESTFALEN (SID) - Florian Mayer drückte Mischa Zverev die Daumen – nicht ganz uneigennützig. Der Titelverteidiger beim Tennis-Rasenturnier im ostwestfälischen Halle hoffte inständig, einem Duell mit Roger Federer aus dem Weg gehen zu können. Doch vergeblich: Der Schweizer Rekordchampion ließ gegen den älteren der Zverev-Brüder nichts anbrennen und gewann 7:6 (7:4), 6:4. Mayer wird es verschmerzen können, weil er vor Beginn der Gerry Weber Open ein Viertelfinale gegen Federer „sofort unterschrieben hätte“. Außerdem ist er nach monatelanger Formkrise selbstbewusst genug, sich auf dem geliebten Rasen auch gegen den 18-maligen GrandSlam-Sieger Chancen auszurechnen.
Zumal Mayer in seinem Achtelfinale auf ganzer Linie überzeugte. Gegen den hoch gehandelten Franzosen Lucas Pouille – Sieger von Stuttgart – setzte er sich nach 1:46 Stunden bei mehr als 35 Grad im Schatten mit 6:7 (6:8), 6:4 und 6:3 durch. Jetzt glaubt der 34-Jährige trotz sieben Niederlagen in sieben Matches gegen Federer an seine Chance, „wenn ich den Respekt ablege und es mir zutraue“. Vor seiner unkonventionellen Spielweise, seiner eingesprungenen Slice-Rückhand, den ansatzlosen Stoppbällen und gefühlvollen Volleys übrigens hat auch der Eidgenosse Respekt: „Florian Mayer als Titelverteidiger weiß, wie man in Halle spielt.“