Gränzbote

Die Sonne macht bei Kunstwerk nicht mit

„Lichtecho“mangelt es an Licht – Ausstellun­g „Square Dance“in Innenstadt eröffnet

- Von Claudia Steckeler

TUTTLINGEN - Die Tuttlinger Innenstadt mit allen Sinnen genießen – also hören, sehen, der Nase nach gehen, staunen, erleben, erfahren – die Kunstausst­ellung „Square Dance“von 14 Kunststude­nten der Staatliche­n Akademie der Bildenden Künste aus Stuttgart lädt bis zum 31. Juli alle dazu ein, ihre eigenen „Sinneserfa­hrungen“zu machen.

Am Samstag ist die Ausstellun­g im Foyer des Rathauses Tuttlingen von Bürgermeis­ter Willi Kamm, Michael Martin, Vorsitzend­er des Kunstkreis­es Tuttlingen, und in Anwesenhei­t der Künstler sowie deren Professore­n Mariella Moser und Udo Koch eröffnet worden.

Die Leiterin der Tuttlinger Galerie, Anna-Maria EhrmannSch­indlbeck, konnte krankheits­halber nicht teilnehmen. Wegen missverstä­ndlicher Absprachen fand auch die musikalisc­he Umrahmung durch die Akademie-Band Zirkel nicht statt. Wer Lust und Laune hatte, konnte jedoch um 13.30 Uhr Caroline D’Orville (eine der Musikerinn­en) mit ihrer Performanc­e „Organis“in der evangelisc­hen Stadtkirch­e erleben.

Wer an diesem Morgen auch nicht mitspielte, war die Sonne, die sich hinter den Wolken versteckte und so ihre Strahlen nicht auf die vier runden flachen Spiegel schickte, sodass das Kunstwerk „Lichtecho“von Valentino Biagio nicht den angekündig­ten „Erhellungs-Lichtstrah­l“über die Treppe im hinteren Rathaus wandern ließ.

Humorvoll verstand es Baubürgerm­eister Willi Kamm, die Vernissage trotzdem zu einem der Ausstellun­g entspreche­nden Erlebnis werden zu lassen, indem er unter anderem Oliver Bock, stellvertr­etender Leiter des Amtes Planung und Bauservice, Sarah Mattes, Abteilung Stadtplanu­ng, Michael Martin und Alexander Stengelin, City-Manager, darüber befragte, was sie dazu bewogen hatte, diese Kunstaktio­n zu unterstütz­en.

Für Michael Martin bestand die Motivation darin, dass der Kunstkreis schon immer junge Künstler, meist aus der Region, im Blick hat und hatte. Mit dieser Aktion nun soll mit der Kunst aus der räumlichen Begrenzthe­it der Städtische­n Galerie heraus gegangen werden, um ein breiteres Publikum anzusprech­en. Er erklärte am Beispiel der Stadt Kassel, die alle fünf Jahre die Documenta ausrichtet, was die Verbindung und Förderung von Wissenscha­ft und Kunst bewirken kann: Eine Renaissanc­e des Stadtbilde­s, der Bevölkerun­g und des Images einer Stadt. „Früher war der Satz, „ab nach Kassel“, eine Drohung. Heute ist es eine Verheißung“, bemerkte er.

Über eine Aufbruchst­immung in der Stadt berichtete auch City-Manager Alexander Stengelin, der die Neugierde zahlreiche­r Tuttlinger hervorhob, die die Vorbereitu­ngen und den Aufbau der Kunstwerke begleitete­n. „Ich finde und fand es unheimlich spannend, was die jungen Künstler, die Tuttlingen zuvor nicht kannten, völlig unkonventi­onell erarbeitet­en und installier­ten“, so der City-Manager, „und dies nicht nur in der Hauptachse, sondern in den Seitenstra­ßen, in Ecken, Hinterhöfe­n und auf kleinen Plätzen, die sich jeder Kunstinter­essent erarbeiten und für sich entdecken kann.“

Für Sarah Mattes, die selbst erst seit einigen Monaten in Tuttlingen lebt, steht fest: „Das Ergebnis ist gut, jedes einzelne Projekt ist sehr schön – und es tut Tuttlingen sehr gut, insbesonde­re wenn man tiefer ins Detail geht.“

Im Anschluss ging es in zwei Gruppen, geleitet von den Professore­n, zu einem Kunst-Rundgang durch die Stadt. Angeschlos­sen hatte sich auch eine Gruppe Studenten, die mit ihrer Idee „Entdecken Sie den Stuttgart-Tuttlingen-Erlebniswe­g“bei der Jury zwar nicht punkten konnte, sich aber vor einer Woche trotzdem auf den Weg von Stuttgart nach Tuttlingen gemacht hatte und pünktlich zur Vernissage eingetroff­en war.

 ?? FOTO: CLAUDIA STECKELER ?? Bürgermeis­ter Willi Kamm, City-Manager Alexander Stengelin, Michael Martin, Vorsitzend­er des Kunstkreis­es Tuttlingen, Oliver Bock, stellvertr­etender Leiter des Amtes Planung und Bauservice und Sarah Mattes, Abteilung Stadtplanu­ng (von links) gemeinsam...
FOTO: CLAUDIA STECKELER Bürgermeis­ter Willi Kamm, City-Manager Alexander Stengelin, Michael Martin, Vorsitzend­er des Kunstkreis­es Tuttlingen, Oliver Bock, stellvertr­etender Leiter des Amtes Planung und Bauservice und Sarah Mattes, Abteilung Stadtplanu­ng (von links) gemeinsam...
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Die Tuttlinger Jury hatte sich nicht für sie entschiede­n, trotzdem erwanderte die Studenteng­ruppe das Projekt „Entdecken sie den StuttgartT­uttlingen-Erlebniswe­g“und erreichte die Donaustadt nach einer Woche pünktlich zur Vernissage ihrer Studienkol­legen.

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