Flunky Ball
Flunky Ball heißt das Spiel, dass im Zeltplatzbereich gerne gespielt worden ist. Und das geht so: Zwei Gruppen stehen sich gegenüber und versuchen, mit dem Ball, eine Flasche in der Mitte zu treffen. Schafft eine Gruppe das, darf sie so lange aus ihren Bierdosen trinken, bis die andere die Flasche wieder aufgestellt und den Ball zurückgebracht hat. Gewonnen haben die, die ihre Büchse zuerst geleert haben.
Schwankend
Das Ergebnis dieses Spiels könnte dann bei dem jungen Mann zu sehen gewesen sein, der am Freitagabend eine Wegbreite von mindestens fünf Metern benötigte, als er zu seinem Zelt wankte. Dort angekommen krabbelte er nicht hinein, sondern fiel kurzerhand drauf. Gut, dass nur zehn Meter weiter die Johanniter eine Erste-Hilfe-Station aufgebaut hatten. Sicherlich nicht der einzige Fall von dumm gelaufen.
Wegwerfprodukt
Überhaupt war das Bier aus der Dose Hauptnahrungsmittel, wie unschwer auf dem Boden zu erkennen war. Auf dem Quadratmeter kamen so schnell ein, zwei Euro an Pfand zusammen. Wenn der Veranstalter FKP Scorpio einen Mülltrupp losschicken würde, um die Dosen zu Geld zu machen, dann könnten sie im kommenden Jahr die Ticketpreise mindestens halbieren.
Schlammschlacht
Der Bereich an den Duschen entwickelte sich im Verlauf des Samstags immer mehr zur SchlammArena. Hier hatte dann auch der eine oder andere Festivalbesucher wohl Sehnsucht nach dem typischen Festival-Regenwetter und schlidderte mit Anlauf bäuchlings über den Boden.
Fotomodels
Eine vierstellige Anzahl an Polizisten war beim Southside im Einsatz. Sie sorgten für den sicheren Verlauf des Festivals und zeigten auf sympatische Art und Weise Präsenz. Neben den Bands dürften sie wohl die meistfotografierte Gruppe des Festivals gewesen sein. Bitte ein Selfie!
Promiauflauf
Während sich am Freitag Justizminister Guido Wolf (CDU) ein Bild vom Festival machte, kamen am Samstag Landrat Stefan Bär und Neuhausens Bürgermeister HansJürgen Osswald vorbei. Wie schon der Minister, waren sie flankiert von Polizeipräsident Gerhard Regele und dem Leiter der Tuttlinger Polizeireviere, Jörg Rommelfanger.
Klartext
Ein klares politisches Statement entlockte Headliner Green Day aus Oakland den Fans. Sänger Billie Joe Armstrong agitierte kräftig gegen die aktuelle US-amerikanische Regierung und prompt schallte ein „Fuck you, Trump“übers Festivalgelände. Ähnlich markige Worte durften sich auch Nazis von verschiedenen Künstlern anhören.
Liebesbeweis
A propos markige Worte: Das böse f-Wort hat längst seinen Schrecken verloren und hallte zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit aus den Lautsprechern. Auf die Spitze trieben es Mando Diao: „We fucking love you so fucking much“, teilten sie mit.“
Gelebter Traum
Für zwei Zuhörerinnen wurde der Green Day-Auftritt zu einem wahren Fest: Während die eine auf der Bühne einen Song mitsingen durfte, bekam die andere kurzerhand von Armstrong eine Gitarre verpasst, um seinen Gesang zu begleiten. Die Gitarre durfte sie mitnehmen, ganz nach dem Motto: Am Samstag mit einem Kater aufwachen, am Sonntag mit einer Gitarre von Green Day.
Ausziehen
... und dann war da noch Wölfi, der Sänger der Bochumer Punkband Die Kassierer und 2005 Kanzlerkandidat der Anarchistischen Pogopartei Deutschlands (APPD), der am Freitagabend halbnackt auf der Bühne mit der Aufforderung an das Publikum den Auftritt beendete: „Zieht Euch doch auch aus!“(cg/mie)