G20-Gipfel nicht mit Erdogans Leibwächtern
BERLIN (dpa) - Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan wird zum G20-Gipfel (7./8. Juli) in Hamburg nicht die Leibwächter mitbringen, die an der Prügel-Attacke in Washington beteiligt waren. Der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Martin Schäfer, sagte am Montag in Berlin, die Regierung sei sehr sicher, „dass diese Personenschützer nicht den türkischen Staatspräsidenten nach Hamburg begleiten werden“.
Nach Angaben der US-Polizei werden neun türkische Sicherheitsbeamte, drei türkische Polizisten sowie zwei Kanadier per Haftbefehl gesucht, weil sie bei einer Demonstration in Washington Mitte Mai auf Gegner Erdogans eingeschlagen hätten. Der Zwischenfall hatte sich vor der Residenz des türkischen Botschafters in Washington ereignet. Gegner Erdogans hatten nach seinem Treffen mit US-Präsident Donald Trump mit Sprechchören auf den Staatschef gewartet. Daraufhin hatten türkische Sicherheitsleute und Erdogan-Anhänger die Demonstranten angegriffen und neun von ihnen verletzt.
Mit einer bunten „Protestwelle“wollen Umweltschutzgruppen und Gewerkschaften am Sonntag in der Hamburger City gegen den G20-Gipfel demonstrieren. Höhepunkt sei eine Aktion auf der Alster mit mehr als 150 Booten, kündigte Initiator Uwe Hiksch, Vorstandsmitglied der Naturfreunde Deutschlands, an.