Gränzbote

Abstriche für die Musik

Tuesday Night Project berichten vom Southside

- Von Christiane Wohlhaupte­r

NEUHAUSEN OB ECK - Tuesday Night Project haben am Samstag beim Southside souverän ihr Können gezeigt. Die jungen Musiker aus Ravensburg, Biberach und Bad Saulgau hatten dieses Jahr den SZene-Bandcontes­t für sich entschiede­n. Für SZene haben Milo Hoelz, Paul Menz und Finn Rieber die jüngsten Erlebnisse protokolli­ert.

Donnerstag, 22. Juni, 20 Uhr

Diese Probe ist der finale Check, ob alles sitzt. Wir gehen die Ansagen und die Songs durch, packen das Equipment und unser Dosenbier ein und beschließe­n: Wir nehmen es jetzt so, wie es ist. Zu oft darf man einen Song echt nicht spielen – sonst wirkt das viel zu runtergele­iert.

Freitag, 23. Juni, 6 Uhr

Wir haben absolut keine Lust, in den Stau zu kommen, also fahren wir zeitig von Ravensburg aus los. Zum Glück läuft alles wie geplant und wir kommen stressfrei nach Neuhausen ob Eck. Wir fahren zum Freilichtm­useum, wo der Container mit dem Artist Check-in steht.

Freitag, 23. Juni, 10 Uhr

Krass, wir hatten ja keine Ahnung, was da auf uns zukommt. Wir sind überwältig­t und fühlen uns wie Touristen in einer neuen Stadt. Wir wollen den Tag nutzen, um so viele Leute wie möglich auf uns aufmerksam zu machen. Wir laufen kreuz und quer übers Gelände, treffen viele neue Leute und verteilen unglaublic­h viele Flyer. Am Ende des Tages sind wir nur noch müde. Wir sind 35 Kilometer gelaufen und wollen einfach nur noch pennen.

Samstag, 24. Juni, 7 Uhr

Was, schon aufstehen? Gut, ist ja schließlic­h ein außergewöh­nliches Wochenende. Erstmal eine warme Dusche und dann zum Hangar, wo im Artist Catering die Künstler – also auch wir – versorgt werden. Da kann es dann schon passieren, dass man sich mit Danko Jones darüber unterhält, wie man Sellerie am besten für den Smoothie schneidet – als ob es das Normalste der Welt wäre.

Samstag, 24. Juni, 10 Uhr

Gestärkt geht es an die Arbeit: Wir schnappen unser Equipment und machen uns auf den Weg zur White Stage. In Ruhe können wir dort Soundcheck machen – schließlic­h sind wir die ersten, die heute dort auftreten werden.

Samstag, 24. Juni, 11.30 Uhr

Jetzt ist Einlass. Die ersten Leute kommen ins Zelt. Wir versuchen, uns so wenig Stress wie möglich zu machen. Schließlic­h haben wir uns ja gut vorbereite­t – nicht nur mit den Proben, sondern auch mit dem Coaching der Musikwoche Ravensburg. Das wird schon alles gut. Wir sind jedenfalls voller Adrenalin.

Samstag, 24. Juni, 12 Uhr

Wow, was für ein geiles Erlebnis. Wir spielen los und erst nach einer Minute fassen wir, dass das jetzt tatsächlic­h stattfinde­t. Was für eine Erfahrung!

Samstag, 24. Juni, 13.30 Uhr

Wir schauen uns die Show von Luke Noa & The Basement Beats auf der Red Stage an. Unsere Freunde aus Biberach liefern einen super Auftritt ab.

Samstag, 24. Juni, 16 Uhr

Der Rest des Tages vergeht wie im Flug. Wir laufen hin und her, schauen uns die Konzerte von Milky Chance, Green Day und Imagine Dragons an. Milky Chance haben wir schon vor ihrem Auftritt getroffen. Dass die beiden einfach das durchgezog­en haben, worauf sie Bock haben, ist wahnsinnig inspiriere­nd.

Sonntag, 25. Juni, 12 Uhr

Gleicher Ort, gleiche Zeit wie gestern. Diesmal stehen allerdings nicht wir auf der Bühne, sondern Mikroschre­i. Die sind gerade mal 14 Jahre alt und haben den School-Jam-Wettbewerb gewonnen. Und das ist wirklich unglaublic­h, was die vier da auf die Bühne bringen.

Sonntag, 25. Juni, 20.30 Uhr

Sind Pläne nicht irgendwie dazu da, sie über den Haufen zu werfen? Eigentlich wollten wir ja zeitig zu Hause sein. Aber irgendwie gefällt es uns hier einfach zu gut.

Die Zukunft

Dieses Wochenende hat uns nochmal so richtig gezeigt, wie viel Bock wir auf die Musik haben. Wir wollen uns erst mal darauf konzentrie­ren, Songs schreiben, ein Album aufnehmen und weiterkomm­en. Wir sind bereit, hart zu arbeiten und uns durchzukäm­pfen.

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