Abstriche für die Musik
Tuesday Night Project berichten vom Southside
NEUHAUSEN OB ECK - Tuesday Night Project haben am Samstag beim Southside souverän ihr Können gezeigt. Die jungen Musiker aus Ravensburg, Biberach und Bad Saulgau hatten dieses Jahr den SZene-Bandcontest für sich entschieden. Für SZene haben Milo Hoelz, Paul Menz und Finn Rieber die jüngsten Erlebnisse protokolliert.
Donnerstag, 22. Juni, 20 Uhr
Diese Probe ist der finale Check, ob alles sitzt. Wir gehen die Ansagen und die Songs durch, packen das Equipment und unser Dosenbier ein und beschließen: Wir nehmen es jetzt so, wie es ist. Zu oft darf man einen Song echt nicht spielen – sonst wirkt das viel zu runtergeleiert.
Freitag, 23. Juni, 6 Uhr
Wir haben absolut keine Lust, in den Stau zu kommen, also fahren wir zeitig von Ravensburg aus los. Zum Glück läuft alles wie geplant und wir kommen stressfrei nach Neuhausen ob Eck. Wir fahren zum Freilichtmuseum, wo der Container mit dem Artist Check-in steht.
Freitag, 23. Juni, 10 Uhr
Krass, wir hatten ja keine Ahnung, was da auf uns zukommt. Wir sind überwältigt und fühlen uns wie Touristen in einer neuen Stadt. Wir wollen den Tag nutzen, um so viele Leute wie möglich auf uns aufmerksam zu machen. Wir laufen kreuz und quer übers Gelände, treffen viele neue Leute und verteilen unglaublich viele Flyer. Am Ende des Tages sind wir nur noch müde. Wir sind 35 Kilometer gelaufen und wollen einfach nur noch pennen.
Samstag, 24. Juni, 7 Uhr
Was, schon aufstehen? Gut, ist ja schließlich ein außergewöhnliches Wochenende. Erstmal eine warme Dusche und dann zum Hangar, wo im Artist Catering die Künstler – also auch wir – versorgt werden. Da kann es dann schon passieren, dass man sich mit Danko Jones darüber unterhält, wie man Sellerie am besten für den Smoothie schneidet – als ob es das Normalste der Welt wäre.
Samstag, 24. Juni, 10 Uhr
Gestärkt geht es an die Arbeit: Wir schnappen unser Equipment und machen uns auf den Weg zur White Stage. In Ruhe können wir dort Soundcheck machen – schließlich sind wir die ersten, die heute dort auftreten werden.
Samstag, 24. Juni, 11.30 Uhr
Jetzt ist Einlass. Die ersten Leute kommen ins Zelt. Wir versuchen, uns so wenig Stress wie möglich zu machen. Schließlich haben wir uns ja gut vorbereitet – nicht nur mit den Proben, sondern auch mit dem Coaching der Musikwoche Ravensburg. Das wird schon alles gut. Wir sind jedenfalls voller Adrenalin.
Samstag, 24. Juni, 12 Uhr
Wow, was für ein geiles Erlebnis. Wir spielen los und erst nach einer Minute fassen wir, dass das jetzt tatsächlich stattfindet. Was für eine Erfahrung!
Samstag, 24. Juni, 13.30 Uhr
Wir schauen uns die Show von Luke Noa & The Basement Beats auf der Red Stage an. Unsere Freunde aus Biberach liefern einen super Auftritt ab.
Samstag, 24. Juni, 16 Uhr
Der Rest des Tages vergeht wie im Flug. Wir laufen hin und her, schauen uns die Konzerte von Milky Chance, Green Day und Imagine Dragons an. Milky Chance haben wir schon vor ihrem Auftritt getroffen. Dass die beiden einfach das durchgezogen haben, worauf sie Bock haben, ist wahnsinnig inspirierend.
Sonntag, 25. Juni, 12 Uhr
Gleicher Ort, gleiche Zeit wie gestern. Diesmal stehen allerdings nicht wir auf der Bühne, sondern Mikroschrei. Die sind gerade mal 14 Jahre alt und haben den School-Jam-Wettbewerb gewonnen. Und das ist wirklich unglaublich, was die vier da auf die Bühne bringen.
Sonntag, 25. Juni, 20.30 Uhr
Sind Pläne nicht irgendwie dazu da, sie über den Haufen zu werfen? Eigentlich wollten wir ja zeitig zu Hause sein. Aber irgendwie gefällt es uns hier einfach zu gut.
Die Zukunft
Dieses Wochenende hat uns nochmal so richtig gezeigt, wie viel Bock wir auf die Musik haben. Wir wollen uns erst mal darauf konzentrieren, Songs schreiben, ein Album aufnehmen und weiterkommen. Wir sind bereit, hart zu arbeiten und uns durchzukämpfen.