Sozialräume statt Feuerwehr-Technik
Eingeplante Mittel reichen nicht für Modernisierung der Ausrüstung in Emmingen
EMMINGEN-LIPTINGEN - Die Ertüchtigung des Feuerwehrmagazins in Emmingen wird noch in diesem Jahr angepackt, beschränkt sich allerdings auf den Sozialtrakt. Investiert werden rund 57 000 Euro – ohne Nebenkosten. Ersatz für die zum Teil recht altersschwache Möblierung sei erst 2018 möglich, so der Bürgermeister. Das hat der Technische Ausschuss des Gemeinderats in seiner jüngsten Sitzung entschieden. Bei der Feuerwehr Emmingen ist man enttäuscht.
Eigentlich waren schon im vergangenen Jahr 50 000 Euro für den ersten von drei Bauabschnitten zur Ertüchtigung des Gerätehauses eingeplant gewesen. Abgerufen wurden sie aber bisher noch nicht. Die Summe steht in diesem Jahr also noch zur Verfügung, weiteres Geld hatte der Gemeinderat für 2017 nicht in den Haushalt eingestellt. Ursprünglich sollten 2017 weitere 60 000 Euro für den zweiten Bauabschnitt investiert werden.
Der Gemeinderat wollte aber erst geklärt haben, ob nicht ein zentrales Gerätehaus für beide Abteilungen der Gemeinde eine sinnvolle Alternative zu den beiden bisherigen Häusern in den Ortsteilen sein könnte. Dieses Thema sei mittlerweile vom Tisch, teilte Bürgermeister Joachim Löffler dem Ausschuss mit. Gesamtkommandant Markus Neidhart sehe Probleme, bei einem zentralen Gebäude die gesetzlich geforderten Ausrückezeiten einhalten zu können.
Seit gut 30 Jahren sei nichts mehr in das Gerätehaus investiert worden, sagte Abteilungskommandant Patrick Fix im Gespräch mit unserer Zeitung. Er hätte es gerne gesehen, wenn es zunächst Modernisierungen im feuerwehrtechnischen Bereich geben könnte. „Aber dafür reicht die vom Gemeinderat freigegebene Summe nicht“, erklärt er, warum nun zunächst der Sozialraum und der Schulungsraum in Angriff genommen werden. „Wir wissen natürlich um die finanzielle Situation der Gemeinde und wollten uns kooperativ zeigen.“Er will aber auch nicht verhehlen, dass unter den Kameraden eine große Enttäuschung herrsche.
Vor zwei Jahren habe man im Gemeinderat vereinbart, das Magazin über drei Jahre zu ertüchtigen. Die Planungen und Überlegungen dafür liefen bei der Feuerwehr schon seit Ende 2014. Bis heute sei aber kaum etwas vorangegangen. Und das zur Verfügung gestellte Geld reiche für keinen einzigen der angedachten Bauabschnitte. Die Situation sei unbefriedigend und zeuge nicht von einer großen Wertschätzung der Arbeit der Feuerwehr, schildert Fix die Stimmung in der Wehr.
Modernisierung der Funkausrüstung weiter dringlich
Angelika Störk (Frauen initiativ) hatte sich bei der Ortsbegehung gewundert, dass man bei der Ertüchtigung des Magazins ausgerechnet in dem Bereich anfängt, der mit der klassischen Arbeit der Feuerwehr am wenigsten zu tun habe. Noch vor einem Jahr habe die Feuerwehr betont, dass eine Investition in die Funkausrüstung dringend geboten sei. Ob sich das mittlerweile geändert habe, wollte sie vom Kommandanten wissen. Die Dringlichkeit sei auch heute noch gegeben, sagte Fix. Aber für 50 000 Euro könne man allenfalls eine kleine Funkecke einrichten und keinen Leitstellen-Raum. Nun hoffe man, dass man innerhalb der kommenden zwei Jahre, wenn auch der Digitalfunk eingeführt werde, zum Zuge komme.