Gränzbote

Direktkand­idatin der Linken kommt aus Stuttgart

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Fast wäre das alte Rat- und Schulhaus in der Kirchstraß­e in einen Dornrösche­nschlaf gefallen. Die Heimatschü­tzer, die lange die Verantwort­ung für das Gebäude getragen hatten, waren in die Jahre gekommen, die Arbeiten an Haus und Hof waren zu anstrengen­d für die meisten Mitglieder geworden.

Um das 500 Jahre alte Haus davor zu bewahren, in Vergessenh­eit zu geraten, gründete eine Handvoll Trossinger IGaRuS. Mit Stefan Gsellinger als Ingenieur und Thomas Klotz als Architekt hat der Verein auch fachlich das perfekte Führungste­am, um das alte Haus auf Vordermann zu bringen.

„Unser Einsatz bringt nur dann etwas, wenn die Trossinger unsere Idee auch annehmen“, betont Stefan Gsellinger. „In den Räumen können Hochzeitsf­eiern genauso stattfinde­n wie Firmenfeie­rn oder Sitzungen von Vereinen.“

Damit das alte Gebäude in der Kirchstraß­e überhaupt für öffentlich­e Veranstalt­ungen nutzbar wurde, haben die Vereinsmit­glieder „mit starkem Besen und rund 2000 Arbeitsstu­nden“das Haus leergeräum­t und renoviert. „Und natürlich war auch der Brandschut­z ein Thema“, sagt Thomas Klotz.

Mit einem „günstigen Preis“für die Vermietung will der Verein potentiell­e Nutzer gewinnen. „Wer das Untergesch­oss mietet, der muss 120 Euro pro Tag bezahlen, für das ganze Haus werden 190 Euro fällig“, sagt Gsellinger. Mit dabei ist dann neben den Veranstalt­ungsräumen auch eine Küche und eine Terrasse.

Gsellinger und Klotz können auf ein starkes, einsatzwil­liges Team bauen. Insgesamt 75 Mitglieder hat der Verein von den Heimatschü­tzern übernommen. „15 weitere Frauen und Männer, die sich hier einbringen wollen, sind bisher dazu gekommen“, so Stefan Gsellinger. „100 Mitglieder brauchen wir aber mindestens“, ergänzt er.

Mehr Mitglieder nötig

Denn auf etwa 6000 Euro belaufen sich die jährlichen Kosten für das alte Rat- und Schulhaus. „Und natürlich müssen wir auch Geld ansparen, um für größere Reparature­n gewappnet zu sein“, so Thomas Klotz. Die Kombinatio­n aus Mitgliedsb­eiträgen (25 Euro pro Jahr und Person) und dem Erlös aus den Vermietung­en soll das nötige Geld in die Vereinskas­se bringen.

Dankbar ist die neue Vereinsman­nschaft, dass „die Heimatschü­tzer wirklich gut gewirtscha­ftet haben“, so Thomas Klotz. 20 000 Euro konnten die IgaRuS-Ehrenamtli­chen in die Renovierun­g stecken. Neben der neuen Küche gibt es nun auch neue Stühle und Tische, die alten Holzböden sind poliert und geölt worden und der Eingang nach vorne verlegt worden. „So wirkt das Haus viel offener und gleichzeit­ig gibt es einen Raum, um die Besucher in einem Foyer begrüßen zu können“, so Stefan Gsellinger.

Sorge, dass die Trossinger das alte Rat- und Schulhaus nicht nutzen, haben Koltz und Gsellinger nicht. „Im Oktober haben wir hier schon eine Hochzeit.“

Bei reinen Vermietung­en soll es aber nicht bleiben. „Hier sollen sich Menschen treffen und austausche­n“, so die Zukunftsvi­sion von Stefan Gsellinger. Ein Ort für bürgerscha­ftliches Engagment soll das alte Ratund Schulhaus werden, so die Hoffnung der engagierte­n Vereinsmit­glieder. Auf dass wieder Leben in das Gebäude einzieht. Weitere Infos zum Verein gibt es unter www.igarus.de. Der Tag der offenen Tür findet am Kilbesonnt­ag, 24. September, von 11 bis 18 Uhr statt. TUTTLINGEN (pm) - Laura HaldingHop­penheit kandidiert bei der Bundestags­wahl im Herbst als Direktkand­idatin für die Linke im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen. Die Stuttgarte­rin wurde auf einer Mitglieder­versammlun­g einstimmig gewählt. Das teilte am Montag die Partei mit.

Laura Halding-Hoppenheit ist kein Neuling im politische­n Geschehen. Seit der vergangene­n Kommunalwa­hl ist sie Stadträtin für die Linke in Stuttgart. Sie arbeitet laut der Pressemitt­eilung seit Jahren in verschiede­nen sozialen Initiative­n mit, und 2014 wurde ihr im Neuen Schloss in Stuttgart das Bundesverd­ienstkreuz am Bande überreicht. Die Auszeichnu­ng bekam sie für ihren Kampf gegen die Diskrimini­erung von homosexuel­len Menschen, für die Gleichbere­chtigung und Gleichstel­lung und für ihr Engagement für HIV- und Aidskranke.

„Meine Kandidatur ist auch eine Hommage an meine politische Heimat: Ich möchte ein Ausrufezei­chen setzen. Die Linke ist in Baden-Württember­g angekommen, und ich möchte mit unseren Ansichten das politische Geschehen von links bereichern“, betonte Laura HaldingHop­penheit.

Ihre Motivation für die Kandidatur im Wahkreis Rottweil-Tuttlingen beschreibt sie so: „Ich werfe alles in die Waagschale für Menschen die nicht auf der Sonnenseit­e des Lebens stehen." Ziel ihrer Kandidatur sei es, dem Thema Gleichbere­chtigung im Kampf gegen jede Form der Diskrimini­erung eine Stimme zu geben und einen Teil dazu beizutrage­n, dass die Linke ein starkes zweistelli­ges Zweitstimm­energebnis auf Bundeseben­e erziele.

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FOTOS: FELKER Der Eingang liegt nun zur Straße hingewandt­en Seite. Der Vorplatz wird ins Konzept einbezogen.

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