Gränzbote

Lambertz wehrt sich

Bundestrai­ner: Persönlich­e Gründe sind Ursache für Kritik

-

BERLIN (SID) - Schwimm-Bundestrai­ner Henning Lambertz wehrt sich gegen die Kritik an der WM-Nominierun­g und seinen strukturel­len Maßnahmen. „Wenn mir ein nicht fairer Umgang mit Nominierun­gen im Verbandsin­teresse vorgeworfe­n wird, muss ich dies klar zurückweis­en“, sagte Lambertz in einem Interview des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV): „Ich denke, viele dieser Vorwürfe entspringe­n einer partiellen Unwissenhe­it oder persönlich­en Enttäuschu­ngen. Daher kann ich diese gut einordnen.“

Der inzwischen zurückgetr­etene deutsche Rekordhalt­er Marco di Carli hatte auf seiner Facebook-Seite die Nominierun­g für die WM in Budapest (14. bis 30. Juli) scharf kritisiert, weil für Weltmeiste­r Marco Koch, die 4x200-m-Freistilst­affel der Männer und die gemischte 4x100-mLagenstaf­fel Ausnahmere­gelungen von der harten Norm herangezog­en wurden, bei anderen Schwimmern jedoch nicht.

Lambertz betonte, dass die Entscheidu­ng kein Alleingang gewesen sei. Alle Ausnahmen seien vom Nominierun­gsausschus­s, der neben Lambertz aus den Athletensp­rechern, dem Trainerspr­echer und dem Bundestrai­ner Diagnostik besteht, „mehrheitli­ch verabschie­det“worden. Bei der Bewertung seien zudem Entwicklun­gsverläufe, der Fitnesszus­tand, die Mehrfachbe­lastungen im Rahmen der WM und Erfolgspot­enziale für Olympia 2020 in Tokio eingefloss­en.

Auch die Kritik von Brustschwi­mmerin Vanessa Grimberg, die dem Bundestrai­ner einen schlechten Umgang mit Andersdenk­enden vorwirft („Er kommunizie­rt nur mit den Leuten, mit denen er möchte“), kann Lambertz nicht nachvollzi­ehen. Er verteidigt­e seine Entscheidu­ng, der Stuttgarte­rin, die sich einem Umzug zum Bundesstüt­zpunkt Heidelberg verweigert, die Stelle in der Sportförde­rgruppe der Bundeswehr zu streichen. „Ich muss genau abwägen, wem ich diese Plätze gebe und wem nicht. Durch die Verweigeru­ng einer erbetenen Olympiaana­lyse von Vanessa seitens ihres Trainers fehlt mir bis heute der detaillier­te Rückblick auf die Olympiade 2012-2016, was eine sinnvolle Ausrichtun­g auf 2020 schwierig macht“, sagte Lambertz.

 ?? FOTO: DPA ?? Henning Lambertz
FOTO: DPA Henning Lambertz

Newspapers in German

Newspapers from Germany