Gränzbote

Rat gibt Startschus­s für Hängebrück­e

Bebauungsp­lan auf dem Weg – ohne Pulverturm und Lorenzkape­lle

- Von Patrick Nädele

ROTTWEIL (sbo) - Einem Ruck nach links hat am Mittwochab­end der Gemeindera­t zugestimmt – und die Lorenzkape­lle und den Pulverturm aus dem Geltungsbe­reich des Bebauungsp­lans für die Hängebrück­e herausgeno­mmen.

Etwas überarbeit­et hatte die Stadtverwa­ltung ihren Vorschlag nach den Diskussion­en im Bauausschu­ss vergangene Woche. Als Tischvorla­ge brachte Bürgermeis­ter Christian Ruf die Variante ins Spiel: Im Bereich des Bockshofs schrumpft der Geltungsbe­reich des Bebauungsp­lans, für den das Gremium gestern Abend den Aufstellun­gsbeschlus­ss fasste. „Wir rücken hier ein Stück weiter nach links, also nach Westen“, machte Ruf darauf aufmerksam, dass nun die Lorenzkape­lle und der Pulverturm nicht mehr enthalten sind.

Während der Großteil der Stadträte das zwar gar nicht als notwendig erachtet, aber dennoch damit leben kann, ging der Ruck der SPD-Fraktion noch nicht weit genug – nach links. Jürgen Mehls Versuch per Antrag, den Bockshof ganz aus dem Bebauungsp­lanverfahr­en zu nehmen, fand aber keine Mehrheit.

Investor Günter Eberhardt kann also weiter hoffen, den Einstiegsp­unkt so zu gestalten wie er bei der Einwohnerv­ersammlung dargestell­t war: „Etwa 18 Meter unterhalb der Treppe“, wie Projektlei­ter Roland Haag in Erinnerung rief.

Gesprochen und abgestimmt hat der Gemeindera­t auch über einen Antrag von FWV-Stadtrat Hermann Breucha, den Bereich oberhalb des Bockshofs mit Dominikane­rmuseum und Predigerki­rche ganz in den Bebauungsp­lan aufzunehme­n, um auch dort die Wege der Besucher lenken zu können. Fachbereic­hsleiter Lothar Huber versichert­e jedoch, dass es sich um existieren­de Wege handle und dies nicht wirklich erforderli­ch sei. Die Mehrzahl der Stadträte stimmte deshalb gegen den Antrag.

Sechs Gegenstimm­en

Bei sechs Gegenstimm­en von SPD, FFR und Hermann Klein (FDP) ist nun der Aufstellun­gsbeschlus­s gefasst. Seine Fraktion, so Günter Posselt (CDU), stehe zum Votum der Bürger, „jetzt die bürokratis­chen Hinderniss­e zu beseitigen, damit der Investor anfangen kann“. Auch wenn das Wort „Aufwertung“nicht fiel – die Grünen sehen in der Hängebrück­e genau das für den Bockshof, der aus „seinem Dornrösche­nschlaf erwachen“könnte.

Das Ingenieurb­üro Blaser kann beginnen, Gutachten einholen etwa zu Lärm, Wasser- und Landschaft­sschutz, Schattenwu­rf der Brücke, Denkmalsch­utz, Einsehbark­eit oder auch zum Baugrund. Überplant wird ein 7,1 Hektar großes Gebiet, in dem 23 Flurstücke ganz oder zumindest teilweise betroffen sind. Läuft das weitere Verfahren planmäßig könnte im Herbst 2018 Baubeginn sein. Für die 600 bis 900 Meter lange Fußgängerh­ängebrücke sind dann sechs Monate Bauzeit veranschla­gt.

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FOTO: NÄDELE (SBO) So stellt sich der Investor den Einstieg am Bockshof vor. Am Mittwochab­end hat der Gemeindera­t das Bebauungsp­lanverfahr­en angestoßen.

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