Viel zu tun für das Sozialwerk Trossingen
Haushaltsvolumen beträgt rund 1,3 Millionen Euro - Bedarf an Sprachförderung steigt
TROSSINGEN - Weniger Mitglieder, aber mehr Geld: Mit rund 1,3 Millionen Euro ist das Haushaltsvolumen des Trossinger Sozialwerkes für das laufende Jahr höher als im vergangenen (2016: rund 1,2 Millionen). Dies teilte Geschäftsführer Erwin Link am Donnerstagabend bei der Hauptversammlung im katholischen Gemeindehaus mit.
Der Abmangel, der von der Stadt getragen wird, lag 2016 bei knapp 670 000 Euro, für dieses Jahr werden 675 000 Euro erwartet.
Für die Buchhaltung zuständig ist Helene Dück, der die Kassenprüfer Peter Pfriender und Helmut Distel einwandfreies Arbeiten bescheinigten. Der Unterhalt der Kindergärten, sowie der Schulen gehören laut Bericht zu den Aufgaben der Stadt, die durch die Mitarbeiter des Sozialwerkes geleistet werden. Die übrigen Angebote finanzieren sich aus den Mitgliedsbeiträgen, aus Spenden und aus Zuwendungen.
Nicht alle Zahlen sind jedoch gestiegen: Die der Mitglieder sank von 181 in 2016 durch Austritte und Sterbefälle auf derzeit 174.
Jahresbeitrag erhöht
Erwin Link lag der Antrag eines Mitgliedes vor, den Jahresbeitrag von bisher 15 Euro auf 20 Euro zu erhöhen. Der Vorsitzende des Sozialwerkes, Bürgermeister Clemens Maier, stellte den Antrag zur Diskussion. Die Befürworter der Erhöhung sagten, dass damit dem Wert der Arbeit des Vereins Rechnung getragen würde. Weiterhin hatten sie nach 15 Jahren stabilen Beitrages kein Problem damit, diesen um fünf Euro zu erhöhen. Gegner der Erhöhung mahnten, dass Geringverdiener dadurch überfordert werden und der Verein Mitglieder verlieren könnte. Schließlich wurde dem Antrag bei zwei Enthaltungen zugestimmt.
Viel Arbeit hatten im vergangenen Jahr, die Tagesmütter, berichtete Erwin Link. Aber auch die zwölf Fahrer, die täglich 80 bis 110 Essen in Trossingen und im Umland ausliefern, haben jede Menge zu tun. Trotz der notwendig gewordenen Erhöhung der Essenpreise von 7,20 Euro auf 7,60 Euro sind keine Ausfälle zu verzeichnen. Durch die Einführung der Ganztagesschule in der Rosenschule könne auf die Mittagsbetreuung in der Mensa der Löhrschule ein Mehraufwand zukommen, sagte Link.
Ingrid Heuler, Renate Nester und Melanie Springer geben Deutsch-Förderunterricht an den Grundschulen. Durch die Zuzüge von Kindern, deren Eltern aus EU-Staaten im Rahmen der Freizügigkeit zugezogen sind, und durch Flüchtlingskinder seien die Zahlen der Kinder, die Sprachförderung benötigen, stark angestiegen, so Link.
Die Zahlen wirken sich auch auf die Kindergärten aus. So wird im Waldkindergarten eine zusätzliche Kleingruppe mit Platz für zehn Kinder eingerichtet. Sechs Anmeldungen liegen bereits vor. Die Villa Kunterbunt richtet ab dem kommenden Schuljahr eine Außengruppe mit 25 Kindern im Haus der Diakonie ein. Die Trägerschaft dafür übernimmt das Sozialwerk.