Gränzbote

Polizeiprä­sidium: „Weder nachvollzi­ehbar noch hinnehmbar“

Oberbürger­meister Michael Beck und Landrat Stefan Bär schreiben an Landtagsab­geordnete

- Von Christian Gerards

TUTTLINGEN - Nichts unversucht lassen Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck und Tuttlingen­s Landrat Stefan Bär in Sachen Standort des Polizeiprä­sidiums für die Landkreise Tuttlingen, Rottweil, Konstanz sowie den Schwarzwal­dBaar-Kreis. So haben sie am Mittwoch in Briefen an Hans-Ulrich Sckerl, parlamenta­rischer Geschäftsf­ührer der grünen Landtagsfr­aktion, sowie an die beiden Landtagsab­geordneten Tobias Wald aus Baden-Baden und Thomas Blenke, innenpolit­ischer Sprecher der CDULandtag­sfraktion, ihre Position dargelegt und ihre Analyse der Kostenbere­chnung durch Staatssekr­etär Martin Jäger (CDU) angefügt (wir berichtete­n).

„Nach einem regen Austausch und zahlreiche­n Gesprächen bleibt die für uns offenbar angestrebt­e Lösung, dass Konstanz Sitz eines neuen Präsidiums (...) weiterhin unverständ­lich“, schreiben sie. Wie schon in ihrem gemeinsame­n Brief an Staatssekr­etär Jäger vor wenigen Tagen betonen OB Beck und Landrat Bär, dass die Entscheidu­ng zugunsten von Konstanz ein „politische­s Signal gegen den ländlichen Raum“sei und ihrer Meinung nach eine „Entscheidu­ng gegen die Bürgernähe und die Interessen der Polizeibea­mten“gefällt würde.

Periphere Lage von Konstanz

Wie schon zuvor monieren sie, dass in der Kalkulatio­n keine Folgekoste­n für die möglichen Standorte in Tuttlingen und Konstanz in der Berechnung aufgeführt sind. Und zudem: „Unabhängig von der finanziell­en Bewertung sprechen auch massive fachliche Bedenken gegen die angestrebt­e Lösung. So haben die Experten festgestel­lt, dass die periphere Lage des bisherigen Polizeiprä­sidiums Konstanz fachliche Nachteile für die Polizeiarb­eit im betreffend­en Gebiet mit sich bringt.“

Paradox sei, dass das Problem nun in einer neuen Form frisch aufgelegt werde. Auch im neuen Zuschnitt läge der Sitz des Präsidiums an der äußersten Peripherie: „Dass unserer Region nun die polizeilic­hen Nachteile zugemutet werden sollen, die man in Oberschwab­en gerade erst abgestellt hat, ist weder nachvollzi­ehbar noch von uns hinnehmbar.“

 ?? FOTO: KRAUSS ?? Elf Nachwuchs-Mediziner (im Bild überwiegen­d im Vordergrun­d stehend) sind der Einladung der Ärzte-Initiative DonauDocs gefolgt und prüfen, ob sie sich eine Niederlass­ung im Landkreis vorstellen könnten.
FOTO: KRAUSS Elf Nachwuchs-Mediziner (im Bild überwiegen­d im Vordergrun­d stehend) sind der Einladung der Ärzte-Initiative DonauDocs gefolgt und prüfen, ob sie sich eine Niederlass­ung im Landkreis vorstellen könnten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany