Gränzbote

„Unsere Stadt ist geprägt vom Ehrenamt“

Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck lädt zum Ehrenamtsh­ock und schneidet wichtige Themen an

- Von Valerie Gerards

TUTTLINGEN - „Der Honberg-Sommer steht vor der Tür, Michael Baur und Berthold Honecker stehen bereit“: Am gestrigen Donnerstag­abend begrüßte Tuttlingen­s Oberbürger­meister Michael Beck die 450 ehrenamtli­chen Helfer auf Tuttlingen­s Hausberg, am heutigen Freitag geht der Honberg-Sommer offiziell los. Um 18 Uhr ist Fassanstic­h!

Auch wenn das Stadtoberh­aupt vor dem Auftritt der White Eagles keine lange Liste an Namen derjenigen vorlesen wollte, bei denen er sich bedanken wollte, so hob er doch kurz Gudrun Egle, Fachbereic­hsleiterin Schulen, Sport und Kultur bei der Stadt, und ihr Team hervor, die den Abend für die vielen Ehrenamtli­chen vorbereite­t haben. Seinen besonderen Dank richtete er außerdem an die Rettungskr­äfte, die so oft für das Wohlergehe­n und die Sicherheit der Bevölkerun­g sorgen – nicht nur beim Honberg-Sommer. „Unsere Stadt ist geprägt vom Ehrenamt“, sagte Beck.

Am Herzen lag ihm die von Thomas Kienzle, Benjamin Bach und Alexander Stengelin geführte Unterschri­ftenaktion zum weiteren Aufstau der Donau (wir berichtete­n), die am Eingang zum Festivalge­lände weitere Unterstütz­er suchten. Beck betonte, dass er schon seit mehreren Jahren versuche, sich mit den Fachbehörd­en, also dem Regierungs­präsidium und dem Landratsam­t, zu einigen, die eine Absenkung der Donau um einen Meter wünschen. Der Abstau hätte laut Beck gravierend­e Folgen für das Tuttlinger Stadtbild. „Wir kriegen das schon hin, aber je mehr Leute unterschre­iben, umso leichter fällt es uns.“

Streit in Eßlingen

Der Oberbürger­meister rief zu mehr Einigkeit hinsichtli­ch des Windkrafts­treits im Ortsteil Eßlingen auf. „Kein Thema lohnt, dass sich ein Dorf zerstreite“, betonte er.

Zur Diskussion über die Gebührener­höhung der Musikschul­e Tuttlingen sagte er, dass 30 Prozent der Elternbeit­räge von der Stadt Tuttlingen subvention­iert würde – und daher auch nur für Musikschul­kinder aus Tuttlingen gelten könne. Für fair erachtete er, wenn die Gemeinderä­te der der Musikschul­e angeschlos­senen Städte und Gemeinden ihrerseits eine höhere Subvention­ierung für Kinder aus ihrem Ort beschließe­n würden. Gleiches gelte auch für die Sanierung der Gymnasien, die wohl mit rund 50 Millionen zu Buche schlagen wird: Auch dabei würde er sich Unterstütz­ung wünschen von den Städten, aus denen rund 50 Prozent der Gymnasiast­en kommen.

Das friedliche Zusammenle­ben benannte Beck als die größte Herausford­erung der Stadt, in der deutlich mehr als hundert verschiede­ne Nationalit­äten leben. „Wenn das funktionie­rt, dann kann man die Vielfalt, die Sprache und die Kultur genießen.“

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FOTO: VALERIE GERARDS OB Michael Beck schaut am Stand der Interessen­gruppe „Erhaltensw­erhrt“vorbei, die auf dem Honberg Unterschri­ften für den weiteren Aufstau der Donau akquiriert.

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