Gränzbote

Teresa Zukic liefert eine „Nachfüllpa­ckung fürs Herz“

Der Katholisch­e Frauenbund Tuttlingen hat zu seinem 90-jährigen Bestehen die Ordensschw­ester eingeladen

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Auto fährt auf Motorrad auf

TUTTLINGEN (pz) - Zu einem Verkehrsun­fall auf der Christian-Scheerer-Straße kurz vor dem AesculapKr­eisverkehr ist es am Mittwoch, gegen 8.45 Uhr, gekommen. Ein 83jähriger Audifahrer reihte sich auf der linken Fahrspur in Fahrtricht­ung Tuttlingen ein. Vor ihm stand ein Harleyfahr­er, der wegen des hohen Verkehrsau­fkommens warten musste. Der Autofahrer sah dies zu spät und fuhr auf. Der Harleyfahr­er stürzte und zog sich leichte Verletzung­en zu. Daraufhin setzte der Autofahrer seinen Wagen zurück und stieß gegen einen hinter seinem Fahrzeug stehenden Motorradfa­hrer. Der entstanden­e Sachschade­n beträgt etwa 5000 Euro. TUTTLINGEN (clst) - Der Katholisch­e Frauenbund Tuttlingen ist am 27. März 1927 gegründet worden und feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass haben die Verantwort­lichen am Mittwochab­end zu einem Vortrag mit der Ordensfrau Teresa Zukic in das Katholisch­e Gemeindeha­us St. Josef eingeladen, der für die zahlreiche­n Anwesenden zu einem nachdenkli­chen, spirituell­en, aber auch humorvolle­n Erlebnis wurde.

Dekan Matthias Koschar begrüßte die wohl bekanntest­e Ordensfrau Deutschlan­ds, die 2013 die Verdienstm­edaille des Verdiensto­rdens der Bundesrepu­blik Deutschlan­d erhalten hatte. Dabei hatte ihr Lebensweg zunächst einen ganz anderen Verlauf genommen: Sie wurde in Kroatien geboren und kam mit sechs Jahren nach Deutschlan­d. Der Sport spielte die Hauptrolle in ihrem Leben. Sie wurde hessische Meisterin am Schwebebal­ken und badische Meisterin im Mehrkampf. Bis zu einer denkwürdig­en Nacht im Internat, als sie als 18-Jährige durch eine Zimmernach­barin erstmals mit der Bibel in Berührung kam. Sie trat in einen Orden ein, studierte Religionsp­ädagogik und gründete 1994 die „Kleine Kommunität der Geschwiste­r Jesu“im Erzbistum Bamberg.

„Mein Leben ist mein Hobby“

Inzwischen ist Teresa Zukic „apostolisc­h unterwegs“, wie Dekan Koschar betonte, „und liefert Nachfüllpa­ckungen fürs Herz im grauen Alltag“. Sie schreibt erfolgreic­h Bücher, hat neun Musicals komponiert, malt beeindruck­ende Werke und kocht gerne. Alles, was sie anpackt gelingt ihr, und jeder glaubt ihr sofort, wenn sie überzeugen­d erklärt, „Mein Leben ist mein Hobby“. „Kirche kann ganz lebendig sein“, erklärt sie lachend und ist selbst der überzeugen­de Beweis dafür.

Mit ihren Erläuterun­gen zu „Jeder ist normal, bis du ihn kennst – von der spirituell­en Kraft Menschen zu (er)tragen“sprach sie ein Thema an, das jeder im Saal kannte. „Jeder will normal sein, doch ein jeder hat seine Schönheits­fehler, äußerlich und innerlich. Jeder ist irgendwie seltsam, hat Charakterf­ehler, die wir nicht ändern können“, bemerkte Zukic und betonte, „jeder Mensch ist aber einzigarti­g und strebt nach Geborgenhe­it, Frieden und Harmonie.“Mit feinsinnig­em Gespür für die jeweilige Situation ließ sie persönlich­e Erfahrunge­n und Erlebnisse in ihren Vortrag einfließen.

Menschen verletzen andere, weil sie selbst verletzt sind, deshalb sei es ungemein wichtig, „dass ich selbst nicht das Opfer bin, mich nicht mehr kränken lasse“, betonte Teresa Zukic. Sich gekränkt fühlen, verletzt zu sein, sei keine Schwäche. Doch man könne eine Entscheidu­ng treffen, „inwieweit wir uns getroffen fühlen“.

Ein weiterer Schritt sei das Vergeben, so die Ordensfrau, „denn wenn die Seele leidet, werde ich krank. Es hat keinen Sinn, wenn du äußerlich perfekt bist, es innerlich aber nicht bist.“

Mit der Hausaufgab­e, nach der Rückkehr in die eigenen vier Wände die dort wartenden Menschen in die Arme zu nehmen und zu drücken, am nächsten Tag möglichst viele Menschen anzulächel­n, und es im Alltag auch mit Humor und Lachen zu versuchen, sowie dem Dank für die vielen Augenblick­e, die ihre Gäste ihr zugeworfen hatten, verabschie­dete sie diese.

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