Die Einsamkeit hat ein Ende
Mario Götze nimmt beim BVB nach fünfmonatiger Pause wieder das Training auf
DORTMUND (SID/dpa) - Die Leiden des Mario Götze haben wohl endlich ein Ende. Schlank und athletisch wird der Weltmeister bei Borussia Dortmund am Freitag nach fünfmonatiger Pause wegen einer Stoffwechselstörung zum Leistungstest antreten – und dann das Training für die kommende Saison aufnehmen. „Ich freue mich unendlich, wieder auf dem Platz zu stehen und bald in unserem Tempel wieder Fußball spielen zu können“, schrieb der 25Jährige seinen 8,2 Millionen Followern bei Instagram – daneben setzte er ein Foto, auf dem er breit lächelt.
Damit geht für Götze eine fünfmonatige Leidenszeit ohne Fußball zu Ende. Das individuelle Training in den vergangenen Wochen sollte dem 25 Jahre alten Nationalspieler helfen, möglichst schnell zum alten Leistungsniveau zurückzufinden. Am Freitag, teilte er mit, beginne die „dritte Phase“seines Reha-Programms. Das bedeutet: wieder volles Training unter Leistungsaspekten.
„Ich habe ein sportliches und medizinisches Reha-Programm über fünf Monate absolvieren müssen. Ich bin echt auf einem sehr guten Weg“, schrieb Götze, der sichtbar einige Kilos abgenommen hat. Am 27. Februar hatte der BVB seinen WM-Helden aus dem Training genommen, letztes Pflichtspiel war am 29. Januar ein 1:1 beim FSV Mainz 05.
Bei seinem Verein herrscht pure Erleichterung. „Ich freue mich sehr für Mario und natürlich auch für unseren BVB“, sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Er mahnte allerdings: „Angesichts der schweren Monate, die hinter ihm liegen, sollten wir alle, auch die Medien, eine realistische Erwartungshaltung an den Tag legen.“
Götze wollte in einem längeren Statement „ein paar wichtige Dinge loswerden“. Er sei stolz und freue sich „total“über den Pokalsieg. „Die Bilder vom Korso mit den Fans waren der Wahnsinn.“Er gratulierte der deutschen Nationalmannschaft zum Triumph beim Confed Cup. Zudem bedankte er sich bei allen Fans, seiner Familie und besonders der BVBVereinsführung mit Watzke und Sportdirektor Michael Zorc: „Ihr großes Vertrauen und ihre Hilfestellung zu dieser Zeit haben mir sehr geholfen.“Auch seine Verlobte fand Erwähnung für „ihre Unterstützung, Geduld und positive Energie“.
Die Reintegration von Götze ist eine der vielen Aufgaben von Tuchel-Nachfolger Peter Bosz. Ob der Niederländer in den kommenden Monaten auch mit Pierre-Emerick Aubameyang planen kann, ist jedoch noch immer ungewiss. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison wird zwar beim Trainingsauftakt in Dortmund zurückerwartet, liebäugelt aber offenbar immer noch mit einem Wechsel nach China.
Dem Vernehmen nach soll Tianjin Quanjian vor dem landesweiten Transferstopp am 14. Juli sein Werben verstärkt haben und mit einem üppigen Jahresgehalt von rund 20 Millionen Euro locken.
Ähnlich wie der exzentrische Torjäger sorgte Ousmane Dembélé in der Sommerpause für stete Wechselspekulationen. Genervt von den Schlagzeilen erklärte Zorc das vertraglich bis 2021 gebundene 20-jährige Juwel kurzerhand für unverkäuflich. „No way, keine Chance“, sagte der Sportmanager der „Welt“, „was wir bei ihm gesehen haben, war außergewöhnlich. Sowohl was seine Entwicklung angeht als auch seine Bedeutung für die Mannschaft.“
Bosz wird an seinen ersten Arbeitstagen im Kreis seiner neuen Mannschaft auf einige Profis verzichten müssen und sich daher umsomehr über den gefühlten Neuzugang Götze freuen.