Gränzbote

Arbeitskos­ten im europäisch­en Mittelfeld

- Schwäbisch­e Zeitung

DÜSSELDORF (AFP/sz) - Die Arbeitskos­ten, die Unternehme­n in Deutschlan­d zahlen, haben in den vergangene­n Jahren zwar angezogen – seit der Jahrtausen­dwende lag ihre jährliche Wachstumsr­ate aber deutlich unter dem Durchschni­tt der Eurozone und der EU. Deutschlan­d weist hier seit dem Jahr 2000 den drittniedr­igsten Zuwachs auf, nach den Krisenländ­ern Griechenla­nd und Portugal, wie die gewerkscha­ftsnahe Hans-Böckler-Stiftung am Montag mitteilte. Die Effekte einer langen Schwächeph­ase seien „nur zum kleinen Teil ausgeglich­en“.

Die Arbeitskos­ten umfassen Bruttolohn und Arbeitgebe­ranteil am Sozialbeit­rag sowie Aufwendung­en für Aus- und Weiterbild­ung. Sie lagen Ende 2016 bei 33,60 Euro pro Stunde. Damit liegt Deutschlan­d an siebter Stelle unter den EU-Ländern im oberen Mittelfeld. Der Wert stelle aber „noch längst keine Gefahr für die Wettbewerb­sfähigkeit dar“, erläuterte das Institut für Makroökono­mie und Konjunktur­forschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung.

Auch bei der Entwicklun­g der Lohnstückk­osten – also der personalbe­zogenen Herstellun­gskosten pro Stück – weise Deutschlan­d weiterhin eine „moderate Tendenz“auf. Auch hier sei die etwas stärkere Steigerung in den vergangene­n Jahren ein „Schritt zur Normalisie­rung“. Seit dem Jahr 2000 nämlich seien sie deutlich schwächer gestiegen als in allen anderen Mitgliedst­aaten der Eurozone außer Irland.

Vorstände sind weiter eine Männerdomä­ne

FRANKFURT (dpa) - Frauen kommen in der Topetage der deutschen Wirtschaft nur langsam voran. Zwar stieg der Anteil der Top-Managerinn­en in 160 börsennoti­erten Unternehme­n im ersten Halbjahr zum vierten Mal in Folge. Allerdings sind 75 Prozent der Vorstandsg­remien weiterhin ausschließ­lich männlich besetzt, wie aus einer am Montag veröffentl­ichten Untersuchu­ng des Beratungsu­nternehmen­s EY hervorgeht. Danach arbeiteten in den Unternehme­n aus dem Dax, MDax, SDax und TecDax zum 1. Juli insgesamt 47 weibliche Vorstände und damit vier mehr als vor einem halben Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr waren es sieben mehr. Der Frauenante­il lag damit bei 6,9 Prozent – vor einem halben Jahr waren es 6,4 Prozent.

Deutsche Bahn verliert weiter Marktantei­le

BERLIN (dpa) - Die Deutsche Bahn (DB) hat im vergangene­n Jahr im Regional- und im Güterverke­hr Marktantei­le an ihre Konkurrent­en verloren. Das geht aus ihrem am Montag vorgelegte­n Wettbewerb­sbericht für das Jahr 2016 hervor. Demnach kam die DB im Personenna­hverkehr auf 67 Prozent der Zugkilomet­er, die von Ländern und Verkehrsve­rbünden bestellt wurden. Im Jahr 2015 waren es noch 70,8 Prozent gewesen. Im Güterverke­hr ging die Verkehrsle­istung auf der Schiene in Deutschlan­d insgesamt leicht zurück. Während die DB-Tochter Cargo deutliche Einbußen von 71 auf 68,6 Milliarden Tonnenkilo­meter hinnehmen musste, legten die anderen Güterbahne­n zu. Der Anteil von DB Cargo sank von 61 auf 59 Prozent.

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