IHK spricht sich für Erhalt der Kleinklassen aus
Berufsschulen im ländlichen Raum sollen nicht vernachlässigt werden – Schulpräsident Thomas Hecht zu Besuch
TUTTLINGEN (pm) - Die Schullandschaft befindet sich im Umbruch und muss sich diesem Wandel stellen, aber nicht auf Kosten des ländlichen Raums. Darüber sind sich der neue Freiburger Schulpräsident Thomas Hecht und die Mitglieder der Berufsbildungsausschüsse der Industrieund Handelskammern (IHK) Schwarzwald-Baar-Heuberg in Villingen-Schwenningen und Südlicher Oberrhein in Freiburg einig.
Gemeinsam wollen sich alle Beteiligten für ein professionalisiertes Schulwesen einsetzen und den Bezug zur Wirtschaft stärken. Das war das Ergebnis des Antrittsbesuchs von Hecht in der IHK in VillingenSchwenningen.
Neben einer Stärkung der Realschulen und einer verbesserten Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen forderten die Gesprächsteilnehmer, den Übergang von der Schule ins Berufsleben für Schüler besser zu gestalten. Gerade schwächere Schüler müssten noch intensiver betreut und begleitet werden, damit auch sie den Sprung in die Duale Ausbildung schaffen. Neue Schulformen mit mehr Praktika und intensiven Berufsbezug wären eine Möglichkeit. Hecht nahm die Vorschläge auf und betonte, dass die individuelle Förderung schwächerer Schüler schon vor ihrer Einschulung beginnen müsse.
Die Ausschussmitglieder appellierten an den Schulpräsidenten, die Berufsschulen im ländlichen Raum nicht zu vernachlässigen. Denn nicht jeder Auszubildende könne weite Wege in Kauf nehmen. Daher sei es wichtig, manche Kleinklassen zu erhalten. Denn schließt das Land alle Kleinklassen, ist das berufliche Angebot im ländlichen Raum nicht mehr vorhanden und damit geht auch wichtiger Fachkräfte-Nachwuchs verloren.
Entscheidungen im Konsens
Hecht zeigte sein Verständnis und betonte, dass auch dem Regierungspräsidium daran gelegen sei, Lösungen zu finden. Allerdings sei das auch ein finanzielles Problem. Dennoch habe die grün-rote Landesregierung betont, nicht über die Köpfe der Beteiligten hinweg entscheiden zu wollen. „Solche Entscheidungen möchten wir im Konsens treffen“, sagte Hecht. Schließlich sei BadenWürttemberg ein Flächenland.
„Dieser Austausch hat gegenseitiges Verständnis herbeigeführt. Das ist eine hervorragende Basis für eine künftig noch intensivere Zusammenarbeit“, bedankte sich Thomas Albiez, Hauptgeschäftsführer bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, für Hechts Besuch.