Valentin Wernz siegt im Europacup
Tuttlinger Triathlet überzeugt beim Sprint in Estland und holt sich Weltcup-Norm
TUTTLINGEN/TARTU – Der Tuttlinger Triathlet Valentin Wernz hat am vergangenen Sonntag in Estland den Sprint Triathlon im Europacup gewonnen. Der Profisportler hat in Tartu 63 weitere Triathleten hinter sich gelassen und die Ziellinie in 55:32 Minuten als Erster überquert.
Das war für den 22-Jährigen, der in seinem Heimatverein, den Tuttlinger Sportfreunden (TSF), den Grundstein für seine Profikarriere gelegt hat, ein Wettkampf nach Maß. Angereist war der Tuttlinger mit dem Ziel, unter den ersten Zehn mitzumischen. Nach 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen überquerte er vor Johnson Calum aus Großbritannien und dem Italiener Matthias Steinwandter als Erster die Ziellinie.
„Ich war sehr gespannt, ob das viele Training auch angeschlagen hat“, berichtete Wernz im Gespräch mit unserer Zeitung, dass er vor dem Wettkampf in Estland dennoch ruhig gewesen sei und sich fokussiert habe.
Auf dem Weg zur ersten Boje beim Schwimmen geriet er mit weiteren Teilnehmern ins Getümmel. „Auf der zweiten Schwimmrunde und auch auf dem Weg zur Wechselzone habe ich einige Mitstreiter überholen können“, freute sich der Tuttlinger, der als Zweiter in der Wechselzone eintraf.
Auf der anspruchsvollen Radstrecke fuhr er im Mittelfeld mit 20 Männern mit. Nach einem gelungenen Wechsel ging er als Zweiter auf die Laufstrecke.
Dort bewies er vor allem in der zweiten Runde seine starke Form und rannte in der sechsköpfigen Spitzengruppe mit. Auf den letzten 200 Metern zeigte er seine Klasse, zog das Tempo an, ließ im Sprint die Konkurrenz hinter sich.
„Ich war selbst über die schnelle Zeit überrascht und bin sehr zufrieden. In der ersten Laufrunde habe ich schon gespürt, dass es eine gute Platzierung werden könnte, habe aber zunächst nicht mit einem Podestplatz gerechnet“, erzählte Wernz über sein Empfinden. „Es waren sechs sehr gute Triathleten dabei und ich hätte nie damit gerechnet, dass ich sie alle schlagen kann“, sagte der Erstplatzierte nach seinem unerwarteten Erfolg.
Der Sieg hat für den Tuttlinger Profisportler zur Folge, dass er in der Weltrangliste nach oben klettert und wieder unter den Top 200 zu finden ist. Zusätzlich sicherte er sich mit dem Erfolg am vergangenen Sonntag die Weltcup-Norm und qualifiziert sich damit automatisch für weitere Weltcups.
Für Wernz geht es in diesen Tagen direkt von Estland nach Potsdam, um sich dort für den Triathlon-Weltcup im ungarischen Tiszaujvaros vorzubereiten, der am 23. Juli stattfindet. Außerdem stehen für den 22-Jährigen weitere Europcup- und Bundesligateilnahmen im Triathlon bevor. Mit der Weltcup-Norm in der Tasche peilt er einen weiteren Weltcup in Tschechien an, der am 3. September in Karlsbad stattfindet.
Seinen Fokus richtet Wernz ohnehin auf die Welt- und Europacups, denn die geben weitere Punkte für die Weltrangliste und ermöglichen bei Erfolgen eine Teilnahme an der World Triathlon Series – die in etwa die Champions League im Triathlon ist.