Daimler wohl tiefer in Abgas-Affäre verstrickt als bisher bekannt
STUTTGART (dpa) - Der Autobauer Daimler soll nach Medienberichten viel stärker in die Abgas-Affäre bei Diesel-Fahrzeugen verstrickt sein als bislang bekannt. Wie „Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR berichten, könnten bei mehr als einer Million Fahrzeuge Motoren eingebaut sein, bei denen die Abgasmessungen manipuliert wurden. Das gehe aus einem Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Stuttgart hervor, den die Zeitung und die Sender einsehen konnten. Daimler wollte den Bericht am Mittwoch mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht kommentieren. Ende Mai hatte ein Großaufgebot von Polizei und Staatsanwaltschaft zahlreiche Daimler Standorte durchsucht, um Beweismaterial
Investor kauft sich bei Generikahersteller Stada ein
BAD VILBEL (dpa) - Der Hedgefonds Elliott des Investors Paul Singer hat sich beim Generikahersteller Stada eingekauft. Zum 4. Juli hielt Singer direkt 6,71 Prozent an dem Unternehmen, wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Mittwoch hervorgeht. Über Finanzierungsinstrumente hat sich Singer zudem die Option für weitere 1,98 Prozent an Stada gesichert. Für Stada läuft derzeit ein Übernahmeangebot der Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven.
Fernbus-Angebot wächst seit Jahresanfang wieder
BERLIN (dpa) - Das Fernbus-Angebot in Deutschland ist im Juli kleiner als vor einem Jahr, wächst aber wieder. Nach dem Wegfall weiterer Anbieter würden jetzt 6384 Fahrten pro Woche angeboten, teilte das Berliner Marktforschungsinstitut Iges am Mittwoch mit. Vor einem Jahr seien es noch 8516 Fahrten gewesen, zu Beginn dieses Jahres aber nur 5724. Die Preise seien mit knapp zehn Cent je Kilometer bei Normaltickets und knapp vier Cent für Angebote etwas teurer als vor einem Jahr.
Deutschland hinkt bei Schienennetz hinterher
BERLIN (AFP) - Deutschland investiert einer Studie zufolge deutlich weniger in sein Schienennetz als andere europäische Länder: Während etwa die Schweiz als Spitzenreiter im vergangenen Jahr pro Einwohner 378 Euro für die Eisenbahninfrastruktur ausgab, waren es in Deutschland nur 64 Euro, wie die am Mittwoch von dem Lobbyverband Allianz pro Schiene vorgestellte Rangliste ergab. Deutschland komme nur auf einen der hinteren Ränge. sicherzustellen. Der Verdacht der Ermittler: Betrug und strafbare Werbung „im Zusammenhang mit der Manipulation der Abgasnachbehandlung an Diesel-Pkw“.
Süddeutsche, NDR und WDR berichten nun, Daimler solle von 2008 bis 2016 in Europa und den USA Fahrzeuge mit einem unzulässig hohen Schadstoffausstoß verkauft haben. Die Staatsanwaltschaft ermittle gegen zwei DaimlerBeschäftigte wegen des Verdachts, Autokunden seien mit verbotener Werbung in die Irre geführt und betrogen worden. Es sei davon auszugehen, dass weitere Mitarbeiter des Konzerns an den mutmaßlichen Taten mitgewirkt hätten.
Eine Daimler-Sprecherin sagte, es handele sich um ein laufendes Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Stuttgart. „Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden. Spekulationen kommentieren wir nicht.“
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte sich im vergangenen Jahr nach Messungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) mit Daimler auf die Nachrüstung von 247 000 Mercedes-Fahrzeugen verständigt.
Eon-Atomtochter will Zahl der Mitarbeiter halbieren
DÜSSELDORF (dpa) - Wegen der Abschaltung und des Rückbaus von Kernkraftwerken will Eons Atomtochter Preussen Elektra die Zahl der Mitarbeiter mindestens halbieren. Geplant sei die Streichung von mindestens 1000 Arbeitsplätzen bis zum Jahr 2026, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Neben der Unternehmenszentrale in Hannover seien vorwiegend die Kernkraftwerksstandorte des Unternehmens in Bayern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein betroffen.
Bilfinger erwartet Millionenbelastungen
MANNHEIM (dpa) - Der Industriedienstleister Bilfinger rechnet wegen hoher zusätzlicher Belastungen von rund 55 Millionen Euro mit Kratzern in seiner Gewinnrechnung. Bei Montage-Geschäften der US-Tochter Westcon hätten Verzögerungen zu Kostenüberschreitungen geführt, teilte der MDaxKonzern in Mannheim mit. Im Gesamtjahr 2017 rechnet der Konzern deshalb im laufenden Geschäft zwar nicht mit einem Verlust, aber auch nicht mehr mit einem positiven Ergebnis.
Schuldenaufnahme für deutschen Staat teurer
FRANKFURT (dpa) - Hinweise auf eine Abkehr der Europäischen Zentralbank vom Krisenmodus der Geldpolitik machen die Schuldenaufnahme für den deutschen Staat teurer. Am Mittwoch sammelte der Fiskus mit einer Staatsanleihe gut vier Milliarden Euro über eine Laufzeit von zehn Jahren ein, wie die Deutsche Bundesbank mitteilte. Dabei lag die durchschnittliche Rendite bei 0,59 Prozent. Das ist so viel wie bei gleicher Laufzeit seit Januar 2016 nicht mehr.